Trauen Sie sich!

Zweimal ja und Gottes Segen - das ist die kirchliche Trauung. Viele Paare entscheiden sich ganz bewusst für diese Form, weil sie ihr gemeinsames Leben feiern und um Gottes Begleitung bitten wollen.

Wer heiratet, sagt zunächst vor dem Standesamt ja. Damit haben die Eheleute zwar den Segen des Staates, des Bürgerlichen Gesetzbuchs und des Finanzamts. Aber: Reicht das für gute und für schlechte Tage?

Eine kirchliche Heirat ist mehr: Zwei Menschen sagen auch vor Gott, dass sie sich füreinander entschieden haben und immer wieder neu für ihre Liebe sorgen wollen. Zugleich bekommen die beiden etwas für ihren gemeinsamen Weg zugesprochen: Gottes Segen und die Unterstützung der Gemeinde. Denn auch zu zweit ist es gut zu wissen, dass wir von etwas Größerem getragen sind. Schön, wenn Sie sich trauen!

Die kirchliche Trauung richtet sich an alle Paare, die standesamtlich verheiratet sind und bei denen ein Partner/eine Partnerin evangelisch ist.

Wie Ihr Traugottesdienst ablaufen soll - auch ganz praktische Fragen, etwa ob Sie Ringe tauschen oder welche Musik gespielt werden soll -, können Sie mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin besprechen.

Voraussetzungen

Nach evangelischem Verständnis gehört zur Eheschließung die kirchliche Trauung, bei der Gottes Wort über die Lebensgemeinschaft zweier   Menschen verkündigt wird. Das Paar verspricht sich vor Gott und der Gemeinde lebenslange gegenseitige Achtung, Fürsorge und Treue. Die Gemeinde erbittet für die Eheleute Gottes Beistand und Segen.

Voraussetzungen für eine kirchliche Trauung sind:

  • Beide Ehepartner wünschen eine kirchliche Trauung.
  • Mindestens einer der Ehepartner gehört der evangelischen Kirche an.
  • Beide Eheartner sind nachweislich standesamtlich verheiratet.

Es bestehen keine gravierenden seelsorgerlichen Bedenken gegen das Zustandekommen der Ehe und den Umgang der Ehepartner miteinander. Diese können z.B. darin begründet sein, dass das Paar rechtliche Vereinbarungen getroffen hat, die dem christlichen Eheverständnis widersprechen (Einschränkungen der Fürsorgepflicht, o.ä.).



Außerdem benötigen Sie

  • Tauf- und Konfirmationsschein
  • Erlaubnisschreiben zur Hochzeit außerhalb der eigenen Gemeinde = Dimissoriale (nur nötig, wenn Sie bei einem anderen als dem eigenen Pfarrer heiraten). Im Familienstammbuch der Eltern finden Sie einige dieser Unterlagen. Sonst erhalten Sie diese Unterlagen auf Ihrem Gemeindebüro.

Nach der Kirchenordnung besteht die Wahlfreiheit der Pfarrerin/des Pfarrers für alle Amtshandlungen. Diese Wahlfreiheit impliziert auch die Wahlfreiheit der Kirche. Allerdings muss das Presbyterium der gewählten Kirche einer sogenannten "auswärtigen" Trauung nicht in jedem Falle zustimmen.

Ökumene

Ökumenisch heiraten

Ökumenisch können Brautpaare heiraten, die unterschiedlichen Konfessionen angehören. Weder die evangelische noch die katholische Kirche verlangen heute noch den Konfessionswechsel eines der Ehepartner. Eine ökumenische Trauung ist formal entweder eine evangelische Trauung mit katholischer Beteiligung, oder eine katholische Trauung mit evangelischer Beteiligung. Die Trauung muss also kirchenrechtlich bei einer der Konfessionen geschlossen werden. In der Regel ist das dann die Konfession, in deren Kirche die Trauung stattfindet. Die Trauung folgt in der Regel dem Gottesdienstablauf der Konfession, in deren Kirche die Trauung stattfindet. Die Trauung kann von einem oder von beiden Pfarrern der Ehepartner geleitet werden. In den Vorbereitungen zur Trauung muss das Brautpaar mit beiden Pfarrern sprechen, und die Pfarrer sollten der ökumenischen Trauung zustimmen. Sollte die Trauung in einer evangelischen Kirche unter der Hauptverantwortung des evangelischen Geistlichen stattfinden, braucht der katholische Partner eine schriftliche Erlaubnis seines Pfarramtes (den Dispens). Sonst darf nur der katholische Geistliche die Trauung vollziehen.

Vorbereitung

Herzlichen Glückwunsch!

Liebe ist etwas Wunderbares. Darüber freuen wir uns mit ihnen!

Und wir freuen uns, dass sie ihre Ehe vor Gott beginnen wollen. Deshalb möchten wir, dass Ihre Trauung richtig gut gelingt.

  • Bitte wenden Sie sich ca. 6 Monate vor Ihrem Wunschtermi an Ihre Pfarrerin, Ihren Pfarrer und vereinbaren genau den Termin und die Zeit für Ihre Trauung.
  • Nach einer kurzen Terminabsprache wird die Pfarrerin, der Pfarrer Sie zu Hause besuchen und die Trauung mit Ihnen besprechen.
  • Bei diesem Besuch geht es um das Kennenlernen und um Ihre Ideen, damit es Ihre "Trau-Feier" wird. Gibt es z. B. Lieder, die Sie gerne singen? Möchten Sie für einander beten? Machen Verwandte oder Freunde im Gottesdienst mit?
  • Bitte suchen Sie sich auch einen Trauspruch aus der Bibel aus. Er drückt aus, was Sie sich für Ihre Ehe wünschen, worauf Sie hoffen oder vertrauen. In der Regel wird die Predigt in Ihrem Traugottesdienst zu diesem Trauspruch gehalten. Auf www.trauspruch.de  erhalten Sie Hilfe  beim Finden des passenden Bibelverses.
  • Im Gespräch mit der Pfarrerin, dem Pfarrer werden Sie danach gefragt, wann Sie selbst getauft wurden.
  • Wenn Sie Trauzeugen benennen wollen, werden deren Namen und Adressen gebraucht.
  • Wenn die Trauung im Rahmen eines regelmäßigen Gemeindegottesdienstes stattfindet, ist sie kostenlos, sonst entstehen evtl. Kosten durch das Engagement eines Musikers.

Viel Freude und gute Gedanken bei der Vorbereitung!     

Der Gottesdienst

Der Ablauf für Ihren Traugottesdienst wird im Vorgespräch mit dem Pfarrer / der Pfarrerin festgelegt. Folgendes Beispiel dient zur Orientierung:

  • Orgelvorspiel / Einzug in die Kirche
  • Begrüßung und Wort zum Eingang
  • Lied
  • Lesung aus der Bibel
  • Glaubensbekenntnis
  • Gebet
  • Lied
  • Ansprache und Auslegung des Trauspruches
  • Lied
  • Lesung aus der Bibel
  • Trauversprechen
  • Ringwechsel
  • Trausegen
  • Musik / Lied
  • Fürbittengebet für das Ehepaar und Familie
  • Vaterunser
  • Orgelnachspiel

In der Regel hat jede Kirche einen geringen Blumenschmuck. Sollten Sie weiteren Blumenschmuck wünschen, müssen Sie ihn selbst besorgen. Sie können eine Gärtnerei beauftragen oder selbst schmücken. Sprechen Sie den Blumen- und Kirchenschmuck beim Traugespräch an.

Jeder Traugottesdienst ist ein öffentlicher Gottesdienst, der in der Regel in der Kirche gefeiert wird. In begründeten Ausnahmefällen sind allerdings Alternativen möglich. Sprechen Sie im konkreten Einzelfall Ihren Pfarrer/Ihre Pfarrerin auf diese Frage an.

Nach kirchlichem Verständnis wird eine Ehe auf Dauer geschlossen. Formulierungen, die eine zeitliche Begrenzung ausdrücken oder von einer Beliebigkeit sprechen, sind unpassend. Wenn Sie die Formulierung "bis dass der Tod euch scheidet" unpassend finden, fragen Sie bei Ihrem Pfarrer/Ihrer Pfarrerin nach. Manche haben alternative Texte für das Trauversprechen.

Trauzeugen haben bei der kirchlichen Trauung keine Funktion. Trotzdem freuen wir uns, wenn Menschen, die dem Paar nahe stehen, an der Trauung teilnehmen, vielleicht sogar eine Lesung o.ä. übernehmen.

Trausprüche

Bibelworte für den Trauspruch

Bei der Suche nach einem passenden Trauspruch hilft folgende Seite:

www.trauspruch.de

Lieder, Trauversprechen, Gebet

Lieder und Texte

Meistens ist ein Organist oder eine Organistin aus der Gemeinde zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste anwesend. In den meisten Fällen wird er oder sie von Ihnen bezahlt. Sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem Pfarrer/Ihrer Pfarrerin. Sie können auch selbst nach Musikern suchen. Das können Instrumentalisten oder Sänger sein. Vielleicht gibt es ja eine Musikgruppe in Ihrem Bekanntenkreis, die die Gestaltung oder Elemente übernehmen möchte.

Sprechen Sie die Lieder und musikalischen Wünsche mit Ihrem Pfarrer/Ihrer Pfarrerin ab. Dabei können Sie selbstverständlich auch "weltliche" Lieder wählen. Sie sollten diesen Wunsch mit Pfarrer/in und Organisten abklären, und auch dabei respektieren, wenn es in Ihrer Gemeinde Vorbehalte gegen bestimmte Wünsche gibt.

Im Traugespräch werden auch die Lieder und die Musik für den Traugottesdienst besprochen. Die nachfolgen Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG) können eine Anregung sein.

  • 170 Komm, Herr, segne uns
  • 240 Du hast uns, Herr, in dir verbunden
  • 302 Du, meine Seele, singe
  • 317 Lobe den Herren
  • 321 Nun danket alle Gott
  • 331 Großer Gott, wir loben dich
  • 380 Ja, ich will euch tragen
  • 427 Solang es Menschen gibt auf Erden
  • 432 Gott gab uns Atem
  • 571 Unser Leben sei ein Fest


Trauversprechen:

  1. (Namen), Gott hat Euch einander anvertraut. Wollt Ihr als Eheleute einander lieben und ehren und die Ehe nach Gottes Gebot und Verheißung führen, in guten und in bösen Tagen, bis der Tod Euch scheidet, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. Oder:
  2. (Namen), Ihr habt gehört, wie Gottes Wort zum gemeinsamen Leben ermutigt und zum Gelingen der Ehe hilft. Gott hat Euch einander anvertraut. Wollt Ihr in Eurer Ehe nach Gottes Willen leben und auf seine Güte vertrauen? Wollt Ihr in Freude und Leid zusammenhalten Euer Leben lang? Wollt Ihr gemeinsam für andere da sein und tun, was dem Frieden dient, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe.

Das Brautpaar kann das Versprechen auch in einer gegenseitigen oder gemeinsamen Erklärung vor der Gemeinde geben

Liebe - unter den Kräften, die das Menschenherz wecken, erfüllen und begeistern, ist sie die mächtigste. Unter den Geheimnissen, die ihm seine Not schaffen, seine Trauer, seine abgründige Sehnsucht, ist sie die tiefste. Liebe ist eine Quelle, aus der das Leben kommt. Sie öffnet die Quellen lebendiger Kräfte. Aber die Liebe ist eine Kunst, und Zärtlichkeit will gelernt sein.

Jörg Zink

Gebet:

Barmherziger Gott,
wir sind darauf angewiesen, dass wir uns verstehen. Wir brauchen Vertrauen, wenn wir miteinander leben und einander gerecht werden wollen. Darum fragen wir nach Dir, nach dem Wort, das uns zur Wahrheit hilft. Wir suchen Worte, die nicht täuschen. Hoffnung, die sich bewährt, Liebe, die glaubhaft ist. Amen.

Hochzeitsjubiläen

Hochzeitsjubiläen sind Feste, die an den Hochzeitstag erinnern sollen. Sie bieten die Gelegenheit, sich zu besinnen und freudig an das Fest anzuknüpfen. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Traditionen und Bräuche entwickelt. Die Silberhochzeit und Goldene Hochzeit sind Vielen ein Begriff. Es gibt aber auch andere Gelegenheiten, sich an den Hochzeitstag zu erinnern. Es muss nicht immer ein größeres Jubiläum sein. Die Symbolik der aufgeführten Jubiläen wird durch die Dauer der Ehe und durch die mitgebrachten Geschenke bestimmt.
Ein Hochzeitsjubiläum kann auch mit einem Gottesdienst gefeiert werden. Sprechen Sie Ihre Pfarrerin/Ihren Pfarrer an.

1 Jahr: "Baumwollene" Hochzeit

Man schenkt Praktisches, also etwa baumwollenes Tuch.

5 Jahre: "Hölzerne" Hochzeit

Die Ehe scheint Bestand zu haben. Man schenkt Beständiges, also etwa Holzgeschnitztes.

6 1/2 Jahre: "Zinnerene" Hochzeit

Die Ehe sollte von Zeit zu Zeit wieder aufpoliert werden. Geschenke, die dies ebenso brauchen, gibt es ja zahlreich, über Zinn hinaus.

7 Jahre: "Kupferne" Hochzeit

Die Ehe scheint so beständig zu sein, dass sie Patina (Altersschmuck) anzusetzen verspricht. Man schenkt Kupferpfennige als Unterpfand des Glücks.

8 Jahre: "Blecherne" Hochzeit

Die Ehe hat ihren alltäglichen und nutzbringenden Weg gefunden. Beliebtes Geschenk sind Kuchenformen auch Kuchenblech genannt.

10 Jahre: "Rosenhochzeit"

Die Ehe, jetzt ruhig und rund, kann sich über die Rosen wieder der Martern des 1. Hochzeitstages erinnern. Es ist schon ein Fest mit Gästen, die den Eheleuten wichtig sind. Und was kann man guten Freunden nicht alles schenken.

12 1/2 Jahre: "Petersilienhochzeit"

Die Ehe soll grün und würzig bleiben. Das, was zu diesem Tag an Schmackhaftem verzehrt wird, bringen die Gäste mit.

15 Jahre: "Gläserne" oder "Kristallene" Hochzeit

Die Ehe soll in den Beziehungen zwischen Mann und Frau durchsichtig und klar sein. Als Geschenk bieten sich Gläser und Kristall an, denn einiges davon mag in der Ehe bereits in Scherben gegangen sein.

20 Jahre: "Porzellanhochzeit"

Fest, glänzend und zugleich empfindlich ist die Ehe geworden. Neues Geschirr kann eingeweiht werden.

25 Jahre: "Silberne" Hochzeit

Die Ehe, die nun ein viertel Jahrhundert dauert, hat ihren bleibenden Wert unter Beweis gestellt. Das Fest vereint die Verwandten, das Jubelpaar trägt Silberkranz und Silbersträußchen.

30 Jahre: "Perlenhochzeit"

Die Ehejahre reihen sich aneinander wie die Perlen einer Kette. Es ist Gelegenheit, der Ehefrau eine neue Perlenkette zu schenken.

35 Jahre: "Leinwandhochzeit"

Wie gute Leinwand hat sich die Ehe als unzerreißbar erwiesen. Manches ist allerdings aufgebraucht; der Wäscheschrank muß neu aufgefüllt werden.

37 1/2 Jahre: "Aluminiumhochzeit"

Die Ehe und da Glück waren dauerhaft. Als Geschenk ist alles das geeignet, was mit Erinnerungen zu tun hat. Ein ruhiges Fest der Erinnerungen kann gefeiert werden.

40 Jahre: "Rubinenhochzeit"

Das Fest der Liebe hält und trägt immer noch. Der Ehering bekommt mit dem Rubin den Edelstein der Liebe und des Feuers.

50 Jahre: "Goldene" Hochzeit"

Wie Gold hat die Ehe allem standgehalten und sich als fest und kostbar erwiesen. Manche Ehepaare wechseln neue Ringe.

60 Jahre: "Diamantene" Hochzeit

Nichts kann die Ehe mehr angreifen, sie ist unzerstörbar geworden.
Dies wird bei den folgenden Jubiläen noch verstärkt ausgedrückt:

65 Jahre:"Eiserne" Hochzeit

67 1/2 Jahre: "Steinerne" Hochzeit

70 Jahre: "Gnadenhochzeit"

75 Jahre: "Kronjuwelenhochzeit"
   

Lasst alles bei euch in Liebe geschehen!

1. Korinther 16, 14