Videopodcasts

Auf Youtube gibt es Videopodcasts von Pfrn. Bongers und Pfr. Lutterbeck.

Wortschritte Evangelisch an Emscher und Lippe - Der Podcast

LIEBESSCHRITTE - Jörg Eilts im Gespräch mit Denise Bongers, Pfarrerin in Dorsten

Sonntagsgedanken

Hier können Sie die Sonntagsgedanken nachlesen, die Pfrn. Klapprodt (K), Pfr. Lutterbeck (L) und Pfr. Patro (P) für die Ruhr Nachrichten geschrieben haben.

05. November 2023 - Der Krieg zwischen Israel und der Hamas (L)

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas beherrscht in diesen Tagen die Schlagzeilen.
Die Hamas hat begonnen, Waffen gegen Israel einzusetzen. Nach der Charta der Hamas ist ihr Ziel die Befreiung Palästinas verbunden mit der Zerstörung Israels und der Vernichtung der jüdischen Bewohner. „Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem
Zentimeter Palästinas zu entfalten.“
Angesichts dieser Bedrohung hat Israel das Recht, sich zu verteidigen. Das ist eine in unserem Land weit verbreitete Auffassung. Aber was bedeutet das eigentlich? Wie sieht Verteidigung aus? Hat Israel doch seinerseits erklärt, die Hamas auszulöschen.
Das, was aktuell im Nahen Osten geschieht, ist auf keinen Fall dazu geeignet, dem Frieden auch nur einen kleinen Schritt näherzukommen. Vielmehr wird weiter an der Spirale der Gewalt gedreht. Gelänge es Israel tatsächlich, die Hamas auszuschalten, würden andere an ihre Stelle treten und den Hass gegen Israel weiter schüren.
Dahinter steht, dass der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern ein zutiefst religiöser Konflikt ist, dem mit politischen Mitteln nicht beizukommen ist. Geht die Hamas davon aus, dass das Land Palästina ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz) ist, der den kommenden Generationen der Muslime bis zum Ende der Zeiten als Vermächtnis gegeben wurde und auf den weder verzichtet noch von dem etwas abgetrennt werden darf, so steht dem gegenüber, dass in der Bibel in 1. Mose 12 Abraham von Gott das Versprechen bekommen hat, dass seine Nachkommen dieses Land auf ewig erhalten. Das Problem scheint unüberwindbar.
Nun begegnet uns am morgigen Sonntag ein Motto für die neue Woche aus Psalm 130,4:
„Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“ Bei Gott ist Vergebung. Mit anderen Worten: Gott ist nicht nur bereit zu vergeben, sondern er vergibt wirklich. Dieses Verhalten nötigt Respekt und Anerkennung ab. Es ist dazu geeignet, ihn ernst zu nehmen.
Denn Gott hätte es nicht nötig, zu vergeben. Es wäre für ihn eine Kleinigkeit, die Menschen, die ihn übersehen, missachten, verspotten, ignorieren, in den Himmel abschieben, kurz, ihn schlecht behandeln, ins offene Messer laufen zu lassen.
Aber Gott ist in der Lage und willens zu vergeben. Das demonstriert er, indem er uns in der Person von Jesus Christus persönlich gegenübertritt. Er macht sich wahrnehmbar und nimmt Einfluss auf das Leben der Menschen. Er streckt die Hand zur Vergebung und damit zur Versöhnung aus. Er rechnet nicht mit den Menschen ab, sondern überwindet unüberbrückbare Gräben und sucht den Frieden. Vater, vergib meinen Henkern, war die letzte Bitte Jesu am Kreuz.
Vergebung bedeutet hier, den anderen nicht nur als Menschen zu achten und anzuerkennen, sondern auch Gutes für ihn im Sinn haben. Nur wenn dieser Gedanke im Nahen Osten um sich greift, besteht eine Aussicht auf Frieden. Dazu müssten sich beide Seiten auf Gott einlassen.

04. Juni 2023 - Das Altstadtfest in Dorsten (L)

Das Altstadtfest in Dorsten hat Tradition. Drei Tage wird in der Altstadt gefeiert. Dabei stehen neben anderen Angeboten vor allem Unterhaltung und Essen im Vordergrund. Musik und kulinarischer Genuss sind ein fester Bestandteil, wenn Menschen miteinander feiern. Wenn das Wetter stimmt, so wie in diesem Jahr, werden viele Menschen die Altstadt bevölkern. Sie werden gucken, genießen und das Miteinander pflegen.
Es tut gut, wenn der Alltag unterbrochen wird. Feste stärken das Miteinander und fördern den Zusammenhalt. Sie sorgen für Ablenkung und machen den Kopf frei für das Neue, das kommt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Fest in der Familie, der Nachbarschaft oder eben in einer Stadt gefeiert wird
Seit Urzeiten greifen Feste in den Ablauf und die Routinen des Lebens ein. In der Zeit der Bibel wurden von Gott selbst drei große Feste im Jahr eingeplant, die jeweils eine Woche dauern sollten und zu denen man nach Jerusalem pilgerte. Diese Feste waren für den Großteil der Bevölkerung zugleich Urlaubsreisen im eigenen Land. In diesen Festwochen rückten die Menschen zusammen und haben sie sich als eine Gemeinschaft bzw. ein Volk erlebt und ihre Beziehung zu Gott gepflegt. In der heutigen Zeit, in der mehr und mehr jeder sein Ding macht, wird durch gemeinsames Feiern die Begegnung mit anderen neu erlebt und gestärkt.
Solch ein Fest hat aber auch seinen Preis. Ich denke dabei an diejenigen, für die ein Fest nicht nur Vergnügen, sondern Arbeit ist und ohne die ein Fest keinen festlichen Rahmen bekommt. Für das Altstadtfest braucht es Planer, Musiker, Köche, Verkaufende und viele mehr. Eine große Zahl von Menschen muss sich engagieren, damit die übrigen feiern können. Und der eine oder die andere wird froh sein, wenn es vorbei ist. Ihr Einsatz sollte nicht übersehen, sondern gewürdigt werden. Ein einfaches Dankeschön tut schon gut, aber der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Daneben habe ich Menschen vor Augen, für die die gewählte Form des Altstadtfestes nicht die richtige ist. Sei es, dass es für sie zu laut ist oder ihr Musikgeschmack wird nicht getroffen. Sie bleiben außen vor. Andere wiederum können eine große Ansammlung von Menschen nicht ertragen oder es fehlt ihnen an der Kraft, sich aus dem Haus zu begeben oder die Mauern der Einsamkeit, die sich um sie gebildet haben, zu durchbrechen. Sie fallen nicht auf und doch sind sie mitten unter uns. Sie dürfen nicht aus dem Blick geraten, denn die Bibel weist daraufhin: „Lasst uns aufeinander achthaben.“ (Hebräer 10,24) Wenn es gelingt, auch sie mit einzubeziehen, steht der Festfreude nichts im Weg und das Altstadtfest entwickelt seine volle Wirkung.

07. Mai 2023 - Ich kann damit nicht gehen (K)

Ich kann damit nicht gehen, denn ich bin es nicht gewohnt.“ (1. Sam 17,39)
Die Geschichte kennt jeder, dafür muss man nicht besonders bibelfest sein: David gegen Goliath. Der kleine Hirtenjunge, der den Riesen besiegt mit einer Schleuder. Da steckt viel drin in dieser Geschichte. Eine Sache finde ich besonders bemerkenswert und das ist ein Beleg für die Lebendigkeit der biblischen Erzählungen. Wie oft habe ich über diese Geschichte gesprochen, im Kindergarten, in der Schule, in Pflegeheimen, auf der Kanzel. Aber das, das ist mir echt noch nie aufgefallen. Also: Da ist das feindliche Heer der Philister und dieser Riese. Keiner aus König Sauls Armee traut sich an den Riesen Goliath ran, denn der ist echt, na ja, riesig. Außerdem hat er den Ruf, unbesiegbar zu sein. Klar, da hätte ich auch keinen Bock drauf. Aber der Deal ist schon gut: Besiegt einer den Riesen, rückt die ganze Armee ab, die Gefahr wäre gebannt. Gewinnt der Riese, ja dann … dann ist rum. Und dann kommt da David, der Knilch, der eigentlich nur nach seinen Brüdern schauen soll, und sagt zu Saul: Ich kämpfe gegen Goliath. Da sind alle ziemlich platt und nach einem gewissen hin und her stimmt König Saul zu. Und jetzt kommt‘s: David ist ja Hirte, also nicht der Musterkrieger. Keine Waffe, keine Ausrüstung, nix. Also lässt Saul ihm seine Rüstung anlegen, Helm, Panzer, alles was dazugehört, und gibt ihm sein Schwert. Aber das passt dem David nicht, alles ist viel zu groß und zu schwer für ihn. David sagt: „Ich kann damit nicht gehen, denn ich bin's nicht gewohnt.“ Das finde ich echt bemerkenswert. Wie oft mache ich Dinge, weil andere es erwarten, wie oft lege ich `ne Rüstung an, die mir nicht passt, weil es der Meinung anderer nach passend ist. Und wie lange schleppe ich das mit mir rum, obwohl ich damit nicht gehen kann? Von David lernen heißt, zu dem stehen, der man ist, und die Dinge überzeugt und überzeugend angehen: „Er legte alles wieder ab und nahm seinen Hirtenstock“. Zack, der Hirtenstock, das ist seins. Und die Schleuder natürlich. David, er drückt sich nicht vor der Aufgabe, aber er macht sie auf seine Weise. Er steht zu sich und zu seinen Fähigkeiten. Das reicht ihm, er braucht nicht mehr. Keinen Helm, keinen Panzer, kein Schwert. Er lässt sich nichts anlegen, was er nicht ist. David ist authentisch, das ist ehrlich, beeindruckend und lehrreich. Wir brauchen Davids in diesen Zeiten mehr denn je.
Ein schönes Wochenende

18. Dezember 2022 - Der Countdown läuft (L)

Der Countdown läuft. Es sind noch sieben Tage bis Heiligabend. Aber die Stimmungslage könnt vielfältiger nicht sein.
Die einen stören sich an dem ganzen Rummel und fliehen zu Weihnachten in den Urlaub. Andere sind voller Vorfreude und bereiten sich intensiv auf das Familienfest vor. Wieder andere stehen unter so großer Anspannung, dass sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Schließlich haben manche auch Angst vor dem Alleinsein an den Feiertagen. Weihnachten – das, was einfach klingt und ein wunderschönes Fest sein könnte, ist sehr kompliziert geworden. Weihnachten droht seinen Sinn zu verlieren.
Der Apostel Paulus hat in dieser Situation ein spezielles Rezept. Er schreibt den Christen in der griechischen Stadt Philippi: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Philipper 4, 4+5) Wenn das so einfach wäre. Wovon ist seine Sicht bestimmt?
Das Besondere an seinen Worten ist, dass sie im Gefängnis formuliert worden sind. Paulus ist verhaftet worden, weil seine Reden als kriminelle Handlung oder als gesellschafts-schädigendes Verhalten eingestuft wurden. Aber davon hat er sich nicht beeindrucken lassen. Über ihn wird sogar berichtet, dass er im Gefängnis Lieder angestimmt und Gott gefeiert hat. Er hat demonstriert, dass er nicht von den persönlichen Befindlichkeiten und den äußeren Umständen anhängig ist, sondern es um viel mehr geht.
Dazu konzentriert er sich auf den Herrn, auf Jesus Christus. Seine Nähe hat eine beruhigende und aufbauende Wirkung auf ihn. Mit Jesus in der Nähe lässt sich das Negative ertragen und wird das Positive um vieles wertvoller. Denn Jesus Christus hat den Menschen gezeigt, dass er sich mitfreut, wenn etwas Gutes passiert und konsequent zur Seite steht und hilft, wenn das Leben aus dem Ruder läuft. Für Paulus ist das Leben deshalb mehr als das, was er vor Augen hat. Hinter den Kulissen spielt Jesus die entscheidende Rolle.
Den Anfang hierzu hat Jesus zu Weihnachten gemacht. Der Stall von Bethlehem, in dem er zur Welt gekommen ist, war keine Wohlfühloase mit allen Annehmlichkeiten. Vielmehr war es zugig und ungemütlich. Aber sein Kinderbett, die Krippe, in die er gelegt wurde, war von Anfang an ein Treffpunkt für Menschen von ganz unten und ganz oben. Haben sie zunächst noch seine Nähe gesucht, ist er später zu ihnen gegangen. Er hat ihnen geholfen, hinter dem Alltag oder durch den Alltag hindurch Gott zu sehen. Er hat ihnen die Augen für das große Ganze des Lebens geöffnet und ihren Blickwinkel dafür geweitet, dass Gott das Leben in der Hand hält.
Wenn wir Weihnachten genau hinschauen, können auch wir wie Paulus hinter die Kulissen des Lebens blicken und uns von der Freude anstecken lassen, die in seinem Leben den Ton angegeben hat. Dann erschließt sich der Sinn von Weihnachten ganz neu.

31. Juli 2022 - Während ich diesen Text (L)

Während ich diesen Text schreibe, befinde ich mich mit Jugendlichen auf einer Freizeit der Ev. Kirchengemeinde Dorsten in Südnorwegen. Die Freizeit steht unter dem Motto „Historymaker“, was so viel bedeutet wie „Geschichtsschreiber“ oder „Geschichtsmacher“.
Wir gehen der Frage nach: Wodurch ist meine persönliche Lebensgeschichte bisher beeinflusst worden und wie nehme ich selbst Einfluss auf die Geschichte?
Wir gehen davon aus: Für mein Leben habe ich mich nicht selbst entschieden, sondern ich lebe aufgrund der Entscheidungen, die andere getroffen haben.
Ein drastisches Beispiel: Ohne Hitlers Kriegserklärung wäre ich nie geboren worden. Denn: meine Mutter wäre nicht aus Schlesien geflüchtet und hätte meinen Vater nie kennengelernt. Aber es waren noch viele andere Entscheidungen nötig, sowohl in der großen Politik als auch von anderen Menschen und im Leben meiner Eltern, damit es zu ihrer Begegnung kommen konnte und ich das Licht der Welt erblickt habe. Meine Lebensgeschichte beruht also auf unzähligen Entscheidungen unzähliger anderer Menschen.
Gleichzeitig beeinflusse ich mit jeder Entscheidung, die ich treffe, die Geschichte nach mir und damit die Zukunft der Welt, oft nicht mehr korrigierbar. Ich treffe viele Entscheidungen, ohne zu wissen, was sie bewirken bzw. für wen sie gut und für wen sie schlecht sind. Auch wenn ich mich nur als kleines, unbedeutendes Rädchen im großen Getriebe der Geschichte sehe, beeinflusse ich das große Ganze. Immerhin könnte es eine Ururenkelin von mir sein, die eine bedeutende Erfindung macht oder eine wegweisende politische Entscheidung trifft oder aber aufgrund meiner Entscheidungen dazu nicht in der Lage ist.
Es ist ein Irrtum, dass ich als einzelner Mensch nichts bewirken kann. Ob die Auswirkung meiner Entscheidungen allerdings positiv, negativ oder neutral ist, weiß ich nicht. Denn dazu fehlt mir der Überblick.
Deshalb greifen wir auf der Freizeit auf den Erfahrungsschatz der Bibel zurück, denn sie zeichnet die Entwicklungslinien vieler Entscheidungen über einen langen Zeitraum nach. Sie beginnt damit, dass am Anfang Gott derjenige ist, der mit seiner Entscheidung für das Leben sorgt und die Geschichte beginnt. In der Folge geht es darum, was passiert, wenn Menschen sich auf diese Entscheidung einlassen oder wenn sie sich damit schwertun, sie nachzuvollziehen.
Später hat Jesus mit seinen Worten und Taten Entscheidungen provoziert, die Geschichte bis heute beeinflusst und gelenkt haben. Jesus hat den Gedanken der Vergebung in die Welt gesetzt. Dadurch werden negative Entscheidungen zwar nicht ungeschehen gemacht, aber Beziehungen bekommen eine neue Chance. Er hat das Verständnis von Liebe verändert. Er hat das Verhältnis von Leben und Tod neu geordnet, indem er dafür gesorgt hat, dass das Leben nicht mit dem Tod endet. Er ist hat sich von dem Gedanken leiten lassen, mit seinem Leben Gott zu ehren und den Menschen zu dienen. Von ihm als Historymaker lassen wir uns inspirieren.

13. März 2022 - Von meinem Großvater (L)

Von meinem Großvater kenne ich viele Erzählungen aus dem ersten Weltkrieg. Meine Mutter hat oft von ihrer Flucht als Zwölfjährige mit der Familie aus Schlesien erzählt. Seitdem habe ich viele Berichte von Menschen über Flucht oder die Bombardierung von Dorsten gehört. Umso dankbarer bin ich, dass ich Krieg nie selbst erlebt habe. Dass wir in Deutschland seit 77 Jahren in Frieden leben, ist außergewöhnlich und ein echtes Geschenk. Aber welche Art von Frieden war das bisher?
Groß geworden bin ich während des sogenannten Kalten Krieges. Es wurde viel von der roten oder der gelben Gefahr aus der Sowjetunion oder China gesprochen. Die Zeit war geprägt von einem Freund-Feind-Denken und Frieden bestand nur im Schweigen der Waffen. Die Sehnsucht nach Frieden passte nicht zum Eisernen Vorhang, der Europa teilte. Mit der Zeit der Entspannung wurde der Friede wesentlich greifbarer.
Aktuell wird das Rad wieder zurückgedreht. Frieden erweist sich als sehr instabil. Für ihn gibt es keine Bestandsgarantie. Offensichtlich wird Frieden sehr unterschiedlich verstanden. Und häufig sind nach meiner Erfahrung egoistische Motive stärker als der Erhalt des Friedens, sowohl in der Politik als auch im persönlichen Leben.
In der Bibel wirft Jesus ein neues Licht auf Frieden. Er hat die göttliche Perspektive vor Augen. Gott lässt Jeremia in einem Brief an Geflüchtete und Deportierte schreiben: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer. 29,11)
Angesichts aktueller, leidvoller Erfahrungen erscheint Gott als übergeordnete Instanz, die den egoistischen Motiven überlegen ist.
Jesus knüpft daran an und tritt zunächst als Friedensstifter zwischen Gott und Menschen auf, um dann auch Frieden zwischen Menschen zu stiften. Als Vermittler setzt er Rahmenbedingungen, die echten Frieden ermöglichen, indem er Vergebung und Nächstenliebe als grundlegend für das menschliche Miteinander hervorhebt. Ohne Vergebung und Nächstenliebe bleibt Frieden nur ein Traum. Nach echtem Frieden aber sehnt sich nicht nur die Ukraine, sondern auch jeder einzelne Mensch.

26. September 2021 - Am Sonntag wird gewählt (L)

Am Sonntag wird gewählt. Über 6200 Personen bewerben sich um einen Platz im nächsten Bundestag. Sie haben sich bereit erklärt, Verantwortung für das Zusammenleben in unserem Land zu übernehmen und möchten in den nächsten vier Jahren die Politik in unserem Land gestalten. Davor habe ich größten Respekt.
Denn das Zusammenleben lebt davon, dass Menschen aus unserer Mitte Verantwortung übernehmen, unterschiedliche bis gegensätzliche Meinungen unter einen Hut bringen und das Miteinander organisieren. Politik, das sind nicht irgendwelche anderen, mit denen wir nichts zu tun haben. Politik, das sind diejenigen, die wir ausgewählt haben.
Übrigens: Wer nicht wählt, hat aus meiner Sicht kein Recht, den Mund aufzumachen und die Politik zu kritisieren, sondern stimmt von vornherein dem zu, dass die anderen schon die richtigen Entscheidungen treffen werden. Allein, um mitreden zu können, ist das Wählengehen wichtig, selbst wenn die Wahl anders ausgeht, als ich es mir wünsche oder ich das Gefühl habe, dass ich mit meiner Stimme doch nichts bewegen kann. Wer wählt, redet mit.
Das war es aber noch lange nicht. Nach der Wahl geht es erst richtig los. Denn sie ist für die Gewählten kein Freibrief dafür, ab jetzt nur noch die persönlichen Interessen im Blick zu haben und den eigenen Egoismus auszuleben.
Petrus hat den Christen in seiner Zeit eine Handlungsanweisung mit auf den Weg gegeben, die bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren hat: „Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe!“ (1.Petrus 4,10). Dies ist ein Plädoyer dafür, sich als Gewählter oder Gewählte auf die eigenen Begabungen zu konzentrieren und sie einzubringen. Politik lebt vom Teamwork und der gegenseitigen Ergänzung auch über Parteigrenzen hinweg, damit ein gutes gesellschaftliches Klima entsteht.
Und in Bezug auf das Dienen kann Petrus sich auf Jesus Christus berufen, der den Konflikt unter seinen Schülern darüber, wer die bedeutendste Persönlichkeit unter ihnen ist, so beantwortet: „Die Könige führen sich als Herren über ihre Völker auf, und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch soll es nicht so sein. Im Gegenteil: Der Größte unter euch soll sich auf eine Stufe stellen mit dem Geringsten, und wer in führender Stellung ist, soll sein wie der, der dient. (Lukas 22, 25-26)
Dienst als Einsatz für die Gesellschaft geht dann in die richtige Richtung, wenn es Menschen hinterher besser geht als vorher; sich eine Situation hinterher besser darstellt als vorher; das Miteinander friedlicher gestaltet wird als bisher; der Abstand zwischen oben und unten an Bedeutung verliert.
Am Sonntag haben wir die Wahl. Das ist ein Vorrecht, das bei weitem nicht allen Menschen vergönnt ist. Es liegt in unserer Verantwortung, zu entscheiden, welchem Kandidaten oder welcher Kandidatin wir den Dienst am Zusammenleben in unserem Land am ehesten zutrauen.

23. Mai 2021 - 50 Tage nach Ostern (L)

50 Tage nach Ostern folgt das nächste große christliche Fest. Anders als bei Weihnachten und Ostern erschließt sich der Sinn nicht so einfach. Deshalb möchte ich einmal genauer hinschauen. Die Erfahrungen vor dem ersten Pfingstfest erinnern in manchen Aspekten an die Erfahrungen mit der Pandemie.

Die Anhänger von Jesus Christus hatten ihn mehrere Jahre begleitet. Er hatte eine Aufbruchstimmung entfacht. Eine neue, bessere Zeit leuchtete auf. Sie waren voller Hoffnung und Optimismus. Sie waren sich sicher, dass alles besser wird.

Karfreitag brachte den radikalen Einschnitt. Die Hinrichtung von Jesus Christus wirkte wie eine Notbremse. Alles wurde mit einem Schlag auf null heruntergefahren. Das bisherige Leben war vorbei. Unter den Anhängern machte sich Angst um das eigene Leben und Unsicherheit breit.

Und selbst die Ostererfahrung, dass ihnen Jesus Christus als von den Toten Auferstandener begegnet ist, konnte die Aufbruchstimmung nicht wiederbeleben. Die Haltung schien zu sein: „Jesus ist von den Toten auferstanden, na und. Das ist schön für ihn. Aber was hat das mit uns zu tun?“

Nach Ostern war nichts mehr so wie vorher. Jesu Anhänger schotteten sich ab und wagten nur noch, sich hinter verschlossenen Türen zu treffen und zu beten. Zu mehr waren sie nicht mehr fähig. Abstand halten war angesagt. Eine Rückkehr in die alte Normalität war ausgeschlossen und die Zukunft blieb unklar und lag dunkel vor ihnen.

Dann kam Pfingsten. Mit einem Schlag wurde alles anders. Sie saßen ahnungslos zusammen, als sie plötzlich spürten, wie ein frischer Wind durch ihre Runde wehte. Die depressive Stimmung schlug in Begeisterung um. Die Angst verwandelte sich in Mut. Die Passivität machte einer neuen Tatkraft Platz. Sie rissen die Türen auf und stürmten zu den Menschen, um ihnen von Jesus Christus zu erzählen. Die Todesangst war einer neuen Lebensfreude gewichen.

Diese Veränderung ging nicht von ihnen aus, sondern kam von außen. Die Bibel beschreibt, was hier geschehen ist, so, dass sich Gottes Geist als alles verändernde Kraft bemerkbar gemacht hat. Sie erlebten diese Veränderung nicht als von Menschen hervorgerufen, sondern als Geschenk, das ihnen widerfuhr. Gott hatte die Initiative ergriffen.

Pfingsten wurde zu einer Initialzündung, die bis heute nachwirkt. Menschen, die gemeinsam beten, erleben die lebensfördernde Kraft Gottes. Sie lassen sich nicht von dem irritieren, was das Leben einschränkt, sondern haben vor Augen, was Freude am Leben auslöst. Ihre Zukunftsaussichten sind nicht trübe, sondern von Zuversicht und Hoffnung geprägt.

Pfingsten ist die Gelegenheit, Gottes Geist zu bitten, dass er den Blick für das öffnet, was nach der Pandemie kommt. Auch wenn wir nicht wissen, wie es weitergeht, können wir damit rechnen, dass wir eine gute Zukunft vor uns haben.

31. Januar 2021 - Vor sieben Wochen hat in Dorsten (L)

Vor sieben Wochen hat in Dorsten der letzte evangelische Gottesdienst in einer Kirche stattgefunden. In seltener Einmütigkeit haben die evangelischen Kirchengemeinden in Westfalen es als ein Gebot der Vernunft gesehen, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten und die Empfehlung dazu gilt noch bis zum 14. Februar. In manchen katholischen Gemeinden wurde trotz heftigem Widerspruch dagegen an Präsenzgottesdiensten festgehalten oder schon wieder mit ihnen begonnen.
Da stellen sich unwillkürlich Fragen: Wie wichtig ist überhaupt Gottesdienst? Was macht Gottesdienst aus? Was fehlt ohne Gottesdienst?
In der Bibel findet sich im Hebräerbrief die Aufforderung: „Weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen, einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen.“ (Hebräer 10,24+25)
Das ist ein Plädoyer für das Zusammenkommen von Christen im Gottesdienst. Zu den wesentlichen Elementen gehörte von Anfang an gemeinsames Singen und Beten, das Erklären der Worte Jesu und Gottes, das Feiern des Abendmahls oder der Eucharistie. Aber das alles sind zunächst eher Äußerlichkeiten, die leicht in leeren Formen erstarren können.
Der Hebräerbrief sieht den Sinn dahinter vielmehr darin, einander zu ermutigen und sich gegenseitig zum Gutes tun anzuspornen. Beides hat einen Mehrwert für mich selbst als Person und für andere in meiner Nähe. Denn ermutigen kann ich mich nicht selbst. Dazu brauche ich Zuspruch von außen. Und die aktuelle Krise zeigt, wie wichtig gerade das im Moment ist.
Gutes Tun braucht immer ein Gegenüber, dem Gutes getan wird. Aber oft genug schwindet irgendwann die Kraft. Dann ist der Ansporn durch jemand anderes sehr hilfreich.
Insofern ist christliches Leben etwas Lebendiges und braucht die Gemeinschaft. Und das gilt mehr noch für das, was wir Glauben nennen. Glaube im christlichen Sinn ist von seinem Wesen her vor allem anderen Vertrauen. Vertrauen ist nicht statisch, sondern kann abnehmen oder wachsen. Paulus schreibt von der „Hoffnung, dass euer Glaube immer stärker wird“ (2. Korinther 10,15). Damit es stärker werden kann, braucht Vertrauen in Gott und Vertrauen zu einander Entfaltungsmöglichkeit und Förderung. Vertrauen braucht die persönliche Begegnung mit Gott und dem Umgang miteinander, wenn es nicht verloren gehen, sondern zuzunehmen soll.
Dazu dient Gottesdienst. Deshalb sind Präsenzgottesdienste sobald wie möglich wieder nötig, um sich gegenseitig besser ermutigen und anspornen zu können.

25. Oktober 2020 - Spätestens seit der Aufklärung (L)

Spätestens seit der Aufklärung ist der Mensch davon überzeugt, dass er selbst weiß, was gut für ihn ist. Das setzt voraus, dass er das Leben in seinen Zusammenhängen versteht und weiß, was in Zukunft auf ihn zukommt. Auch muss er wissen, was ihm gut tut und was er braucht, damit die Zukunft gut wird.
Die Schwierigkeit ist aber, dass die Realität uns ganz schnell überholen kann und wir eben nicht wissen, wie wir auf die Schnelle richtig reagieren können. Wir erleben: Ein kleiner Virus hält uns plötzlich ein Stoppschild vor die Nase und wirft uns aus der Bahn. Die Unsicherheit ist mit Händen zu greifen, auch wenn das nicht jeder zugibt.
Für die nächste Woche gibt es einen Leitspruch aus der Bibel, der eine Orientierung anbietet. Micha, einer der Autoren der Bibel, schreibt: „Der Herr hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott!“ (Micha 6, 8)
Obwohl dieser Satz in der Bibel steht, ist er weder speziell jüdisch noch christlich. Micha spricht den Menschen an sich an, denn für Mensch benutzt er das Wort „Adam“, das den Menschen allgemein bezeichnet. Er wendet sich an alle Menschen.
Es geht ihm um das, was gut und richtig ist und das deckt sich für ihn mit der Erwartung, die Gott hat. Das Gute und das, was Gott erwartet, bilden keinen Gegensatz, sondern entsprechen einander. Hier wird etwas zusammen gedacht, was auch jeweils für sich alleine stehen könnte und doch auf dasselbe raus käme. Selbst für Menschen, die mit Gott nichts anfangen können, sind die Inhalte wichtig.
Sie werden in einem Dreiklang beschrieben: Sich selbst in den Blick nehmen und das Richtige tun, die Mitmenschen beachten und gut behandeln sowie sich auf Gott beziehen und einen Bezugspunkt außerhalb von sich haben.
Das Recht steckt den Rahmen ab, in dem wir uns bewegen können, ohne dass jemand sich selbst Schaden zufügt oder Schaden verursacht. Das Recht dient dem Schutz und der Entfaltung und Entwicklung des eigenen Lebens. Und weil das Recht für alle gilt, schafft es einen Lebensraum, in dem jeder leben sich frei entfalten kann. Das ist die Grundidee.
„Sei menschlich zu deinen Mitmenschen“ ist ein anderer Ausdruck für Nächstenliebe. Wenn alle sich daran orientieren, ist das ein Segen für das Miteinander. Denn wenn wir das Wohl des anderen im Blick haben, gewinnen wir Freude und Lebensqualität und erfahren selbst Gutes.
Die Verbindung zu Gott sorgt schließlich für eine gesunde Selbsteinschätzung und erdet das Leben. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht alles in der Hand haben und beherrschen. Sie zeigt uns, dass wir auf dieser Erde und mit unserem Leben weder alleine noch verlassen sind, sondern einen Bezugspunkt außerhalb von uns haben.

12. April 2020 - Heute befinden wir uns zwischen Karfreitag und Ostern (L)

Heute befinden wir uns zwischen Karfreitag und Ostern. Der gestrige Karfreitag stand im Zeichen des Totengedenkens und erinnerte an das Sterben von Jesus Christus. Die aktuelle Lage hat sich dem ungewollt angepasst.
Jesus ist keines natürlichen Todes gestorben. Auch hat keine Krankheit oder ein Unfall sein Leben beendet. Er wurde ganz bewusst von den führenden Männern in seiner Zeit hingerichtet. Sie haben alle Mittel der Intrige und der Justiz eingesetzt, um seinen Tod legal erscheinen zu lassen. Juristisch war die Verurteilung unanfechtbar, obwohl Jesus aus heutiger Sicht unschuldig war.
Auffallend war nur, dass Jesus sich dieser Situation bewusst gestellt hat. Er hat die Ausgrenzung und das menschliche Fehlverhalten ohne Widerspruch akzeptiert und hingenommen. Für ihn galt, dass seine Einstellung zu den Menschen nicht von ihrem Verhalten abhängig war. „Vater, vergib ihnen“ ist ein Gebet, das eine ungebrochen positive Beziehung zu den Menschen zeigt. Durch das Gebet wird sein Tod zu einer Liebeserklärung an die Menschen. Der menschlichen Ablehnung steht göttliche Liebe gegenüber.
Das kann man glauben oder auch sein lassen. Die einen sind tief beeindruckt von dieser Haltung. Andere möchten angesichts dessen lieber feiern gehen. Der Karfreitag ist ein starkes Zeichen, hat aber für sich betrachtet keine große Bedeutung. Denn an ihm ist die Botschaft von Nächstenliebe und Gottesliebe kläglich gescheitert. Die Geschichte von Jesus war eigentlich zu Ende.
Morgen feiern wir Ostern. An diesem Tag zeigt Gott, dass die Liebeserklärung Jesu Hand und Fuß hat. Gott wendet sich nicht gegen die Menschen. Er setzt sich vielmehr für Jesus ein, bestätigt ihn und sagt zu dem, was Jesus am Karfreitag erbeten hat, sein Amen, indem er Jesus von dem Toten auferweckt. Jesus hat für sein Leben und seine Taten wirklich nicht den Tod verdient. Jesus hat alles richtig gemacht. Das bestätigt Gott zu Ostern.
Das Leben, dem Menschen ein Ende setzen wollten, wird von Gott wiederhergestellt. Jesus erlebt den Frieden Gottes und trägt ihn jetzt erst recht in diese Welt, zuerst zu seinen Schülern und durch sie in die ganze Welt. Nächstenliebe und Gottesliebe haben doch eine Zukunft und verändern das Gesicht der Welt positiv. Die Auferstehung von Jesus wird zum Ausgangspunkt für den christlichen Glauben. Gott verwandelt Tod in Leben. Und wenn das möglich ist, dann gilt es erst recht für alles andere, was menschliches Leben einschränkt und begrenzt.
Ob Krankheit, Konflikte, Einsamkeit oder Corona-Virus, Gott verwandelt all dies in neues Leben. Darum dürfen wir voller Erwartung sein und von Ostern aus hoffnungsvoll in die Zukunft gehen.

19. Januar 2020 - Morgen werden im Gottesdienst (L)

Morgen werden im Gottesdienst in der Johanneskirche die Kinder vorgestellt, die in diesem Jahr mit dem Konfi3-Unterricht beginnen. Vor 10 Jahren haben wir in der Ev. Kirchengemeinde Dorsten zum ersten Mal Konfi3 angeboten. Konfi3 bedeutet, dass sich Kinder, die im 3. Schuljahr sind, fünf Monate lang einmal in der Woche treffen, um den ersten Teil ihres Weges zur Vorbereitung auf die Konfirmation mit 14 zurückzulegen. In Kleingruppen mit sechs bis acht Kindern werden sie von zwei bis drei Elternteilen, in aller Regel Mütter, begleitet.
Kinder erleben, Kirche ist nicht zuerst ein Gebäude oder lässt sich nur auf den Pastor reduzieren, sondern ist vor allem eine Gemeinschaft von Menschen, die ein gemeinsamer Glaube verbindet. Sie gehen den Fragen nach: Was ist beten? Welche Bedeutung haben Taufe und Abendmahl? Warum ist die Leidens- und Ostergeschichte von Jesus zentral für den christlichen Glauben?
Die Kinder erhalten durch Konfi3 wichtige Informationen über den christlichen Glauben. Schließlich werden sie in einigen Jahren bei der Konfirmation gefragt werden, ob sie ihrer Taufe zustimmen und wie sie es mit dem Glauben an den Gott, den Jesus Christus vorgestellt hat, in ihrem Leben halten wollen. Aber um sich wirklich entscheiden zu können, braucht man eine vernünftige Grundlage an Informationen.
Wenn es um den Glauben an Gott geht, sind leider Unwissenheit, Halbwahrheiten und Fake News weit verbreitet. Kinder konfrontieren mich regelmäßig mit der Behauptung, dass die Bibel eine Erfindung von Menschen ist, die sich die Geschichten ausgedacht haben. Dabei ist die Bibel, das am besten erforschte historische Dokument, das es gibt. Oder: der Gott der Bibel und Allah werden für ein und dernselbe Gott gehalten, obwohl die Grundaussagen von Jesus Christus und die Inhalte des Koran nicht miteinander vereinbar sind. Da zeigt sich fehlendes Wissen sehr deutlich. Vermutungen und Spekulationen oder persönliche Wünsche, wie es denn sein soll, haben im Zusammenhang mit christlichem Glauben nichts zu suchen. Gefragt sind vielmehr die Fakten, auf denen der Glaube beruht.
Denn: Mein Glaube ist meine Grundüberzeugung, von der sich alles andere in meinem Leben ableitet. Dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, sich ohne Rücksicht auf sein Leben für mich einsetzt und den persönlichen Kontakt zu jedem einzelnen Menschen sucht, prägt mein Leben und Denken.
Insofern soll der Konfirmandenunterricht den Faktencheck liefern, damit der Glaube zu einem echten Bezugspunkt für das Leben werden kann. Denn Konfirmation zielt auf Befestigung und fragt danach, ob ein Mensch sein zukünftiges Leben in Beziehung zum christlichen Gott leben und es an ihm festmachen will.

30. Juni 2019 - Die Hitze hatte uns in dieser Woche (L)

Die Hitze hatte uns in dieser Woche fest im Griff. Die Temperaturen sind auf Spitzenwerte gestiegen. Gefühlt schlägt das Wetter Kapriolen und es lassen sich Statistiken finden, die immer größere Extreme vorhersagen. Dadurch wird die Klimadiskussion weiter befeuert und es werden Weltzerstörungsszenarien herauf beschworen.
Nun stellt die Bibel vor über 3000 Jahren fest: „Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben.“ (Genesis 8, 22) Trotz aller Klimaentwicklungen wird hier von der göttlichen Garantie gesprochen, dass der Wechsel der Jahres- und Tageszeiten genauso Bestand haben wird, wie die Abfolge von Saat und Ernte. Dies gilt zumindest, solange die Erde existiert. Und ihr Ende ist nicht abzusehen.
Gleichzeitig zeichnet sich das Leben dadurch aus, dass die Dinge nie so bleiben, wie sie sind. Gute Jahre folgen schlechten Jahren und umgekehrt. Wirtschaftliche Erfolge wechseln mit Misserfolgen ab. Eiszeiten und Wärmeperioden geben sich die Klinke in die Hand. Das Leben vollzieht sich in Wellenbewegungen mit Hochs und Tiefs.
Zusätzlich gibt es katastrophale Ereignisse, die einerseits von der Natur ausgehen, die andererseits von Menschen gemacht sein können oder auf einer Wechselbeziehung zwischen beidem beruhen.
„Natürliche“ Naturkatastrophen lassen sich nicht beeinflussen. Sie hängen mit dem zusammen, was Paulus an die Christen in Rom schreibt, dass sich die gesamte Schöpfung nach Erlösung sehnt und darauf wartet, denn sie leidet. (Römer 8,19) Die Natur ist keine heile Welt, in der alles gut und richtig läuft, wenn man sie nur lässt.
Auf der anderen Seite kann der Mensch negative Effekte verstärken oder gar bewirken. Auf diesen Zusammenhang macht Genesis 8,21 aufmerksam: „das Dichten und Trachten des Herzens ist böse von Jugend auf.“ Menschliche Interessen stehen unter einem negativen Vorzeichen. Das ist eine provokante Aussage. Aber sie wird leider vielfach bestätigt. Offensichtlich sind wir Menschen nur allzu gerne bereit, die Zukunft für den eigenen kurzfristigen Vorteil oder illusorische Wachstumsphantasien zu opfern.
Ausgehend von der göttlichen Garantie ist meine Hoffnung, dass Gott uns Menschen nicht alles durchgehen lässt. Ansonsten wäre Pessimismus angesagt, denn ohne göttliche Unterstützung kriegen wir Menschen nicht die Kurve. Gott hat ein Interesse an einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, damit das Leben auf der Erde eine Zukunft hat, allen Hitzerekorden zum Trotz.

07. April 2019 - In Großbritannien (L)

In Großbritannien wird uns seit Wochen ein bemerkenswertes Schauspiel geboten. Es trägt den Titel: Wir wissen nicht, was wir wollen. Man kann sich nicht darauf verständigen, was man nicht will. Erst recht kann man sich nicht auf etwas einigen, was man will. Der Brexit soll kommen oder doch etwa nicht? Soll er hart oder weich vollzogen werden? Über das Wie gibt es die widersprüchlichsten Vorstellungen. Es fehlt eine gemeinsame Perspektive für das Land.
Mein Eindruck ist: Ein Land droht, sich zu zerlegen. Da sind die Brexit-Gegner, die aktuell keine ernsthafte Chance haben. Und wenn der Brexit kommt, wird es die geben, die alles ganz toll finden und diejenigen die über die Art und Weise zutiefst enttäuscht sein werden. Die politische Situation ist total verfahren.
Dies scheint mir auch in unserer Stadt z.B. bei der aktuellen die Diskussion um die Straßenbaubeiträge so zu sein. Da gibt es diejenigen, die aus aktueller Betroffenheit dagegen sind, während andere mit den Schultern zucken, weil es ihnen egal ist und die Stadt wiederum darüber rätselt, wie sie ohne diese Beiträge überhaupt Straßen ausbauen oder reparieren könnte.
Immer öfter laufen gesellschaftliche Diskussionen getreu dem Motto: „Alle denken nur an sich. Nur ich denke an mich.“ Damit will ich an dieser Stelle keine Partei für eine Seite ergreifen, sondern auf ein wachsendes Grundproblem aufmerksam machen und fragen: Wie sieht unsere gemeinsame Perspektive aus? Wie soll unsere gemeinsame Zukunft aussehen?
Wir haben an dieser Stelle eine ganz besondere Geschichte erlebt. In Deutschland gab es nach dem Zusammenbruch durch den 2. Weltkrieg ein großes gemeinsames Ziel: Wiederaufbau. Darin hat sich der größte Teil der Bevölkerung beteiligt und seine persönlichen Ziele damit verbunden. Es gab eine Aufbruchstimmung trotz unterschiedlicher Vorstellungen. Das Grundmotiv Wiederaufbau hat alles zusammen gehalten.
Dieses Grundmotiv erwächst aus der inneren Einstellung. Liege nur ich mir am Herzen oder liegt mir das Wir am Herzen? Geht es mir nur um meinen Wohlstand oder geht es mir um unseren Wohlstand. Geht es mir nur um mein Land oder geht es mir um unsere Welt.
In der Bibel sagt Paulus: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott hat die ganze Welt in den Blick genommen und dabei auf jeden einzelnen Menschen geachtet. Jesus hat demonstriert, wie das konkret aussieht, indem er seine persönlichen Interessen vollkommen hinter seinen Einsatz für die Menschen zurück gestellt hat. Erst wenn es allen Menschen gut geht, geht es Jesus gut. Erst wenn es den anderen gut geht, geht es auch mir gut. Das ist eine Frage der inneren Einstellung.

27. Januar 2019 - Hochzeitseinladung (P)

Im Familienkreis wird eine Hochzeit vorbereitet. Das ist wunderbar. Zwei junge Menschen trauen sich auf einen gemeinsamen Weg in die Zukunft und geben sich das Ja-Wort. Eine gute Nachricht für Verwandte und Freunde. Es wird ein großes Fest geben und viele sind eingeladen. Davon erzählt auch Jesus in einem Gleichnis.
„Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Er sandte seine Diener aus, um die Gäste zur Hochzeit zu laden; doch die wollten nicht kommen. Nochmal  sandte er andere Diener aus und sprach: Sagt den Gästen: Meine Mahlzeit ist jetzt vorbereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet. Alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Aber die eingeladenen Gäste verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.“ (Matthäus 22).
Jesus lädt uns zu Gott ein, zum Fest des Glaubens. Wie gehen wir mit dieser Einladung um? Gott wartet auf uns und alles ist bereit. Sind wir das auch? Oder sind uns die Dinge des Alltages wichtiger und wir meinen, für die Beschäftigung mit den Fragen des Glaubens einfach keine Zeit zu haben? Sind das vielleicht Ausreden, um der Begegnung mit Jesus aus dem Weg zu gehen? Doch wer geht lieber arbeiten, wenn es eine Einladung zur Hochzeit gibt?
Der König in der Geschichte, die Jesus erzählt, bleibt übrigens nicht allein. Er ruft andere Gäste, lässt auf den Straßen und Gassen einladen. Also, wo Sie auch gerade stehen und gehen: Die Einladung gilt – heute noch! Zeit zum Ackern gibt es morgen wieder.

25. November 2018 - Für den morgigen Sonntag (L)

Für den morgigen Sonntag gibt es in der evangelischen Kirche zwei Namen: Totensonntag und Ewigkeitssonntag.
Der Totensonntag wurde 1816 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen angeordnet. Man sollte am letzten Sonntag des Kirchenjahres der Verstorbenen gedenken, die im Krieg gefallen waren. Heute rücken am Totensonntag eher die Verstorbenen aus der eigenen Familie und dem nahen Umfeld in den Blick. Zuvor werden die Gräber fertig gemacht und mit Blumen oder Gestecken geschmückt. Morgen werden sie besucht. In den Gottesdiensten wird an die Menschen erinnert, die im zuendegehenden Kirchenjahr verstorben sind und ihre Namen werden genannt. Auf vielen Friedhöfen werden Andachten gehalten. Der Tag steht im Zeichen der Erinnerung und ist ein „stiller Feiertag“, der einen besonderen gesetzlichen Schutz genießt. Am Totensonntag wird innegehalten und in die Vergangenheit zurück geschaut.
Im Mittelalter war dieser Sonntag von der Frage nach den letzten Dingen und dem, was nach dem Tod folgt, geprägt. Christen blieben nie bei der Vergangenheit stehen, sondern richteten den Blick nach vorne. Das Evangelium, die gute Nachricht in der Bibel besagt, dass uns Menschen nach dem Tod die Ewigkeit offen steht. Unser Leben beschränkt sich nicht nur auf die Zeit zwischen Geburt und Sterben. Seit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist der Tod nicht mehr das Ende des Lebens, sondern der Durchgang in ein neues Leben, in die Ewigkeit. Mit unserem Denken kommen wir hier an Grenzen, denn die Ewigkeit ist keine endlos gedehnte Zeit, sondern liegt jenseits unserer Zeit.
Wie es in Gottes Ewigkeit ist, wissen wir nicht. Darüber sagt die Bibel nichts. Ihr reicht es, zu wissen, dass mit dem Tod der Mensch nicht ins Nichts fällt, sondern in die Gemeinschaft mit Gott geht. Auch Christen wissen nicht, was kommt. Aber sie wissen, wer kommt: Jesus Christus und der Mensch darf „schauen, was er geglaubt hat“, wie es manchmal in Todesanzeigen heißt. Der glaubende Mensch geht davon aus, dass er in Gottes Ewigkeit kommt, wenn seine Zeit auf der Erde zu Ende ist. Er stirbt aus der Zeit heraus und in Gottes Ewigkeit hinein.
Angesichts dieser Perspektive wurde nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen, diesen Sonntag Ewigkeitssonntag zu nennen. Er steht im Zeichen der Zukunft und der Hoffnung auf das Leben nach dem Tod. Deshalb können wir am morgigen Sonntag die Erinnerung an die Verstorbenen und den Dank für ihr Leben mit der Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten verbinden. So kann sich in der Trauer Trost entfalten.

02. September 2018 - In den heißen Sommerwochen (P)

In den heißen Sommerwochen ist es herrlich, wenn Tau am Morgen das Leben erfrischt. Das ist nichts für Langschläfer. Wer Tau erleben will, muss am besten beim Sonnenaufgang hinaus ins Grüne. Tautropfen perlen dann im Gras und am Getreide. Blüten wirken wie verzaubert. Kühle Luft füllt die Lunge.
Die Welt ist dann zum Genießen, gerade weil der Tag wieder heiß wird. Ein Dichter schreibt in der Bibel: „Ein Wort kann mehr aufmuntern als ein Präsent, genauso wie der Tau an heißen Tagen Erleichterung schafft. Ja, ein gutes Wort ist wertvoller als ein reiches Geschenk. Und ein freundlicher Mensch gibt sie beide.“  (Sirach 18,16-17).
Geschenke allein machen es nicht. Wir wissen das. Und doch geht es schnell, dass versucht wird, mangelnde Zuwendung, fehlende Zeit, versäumte Gelegenheiten mit Geschenken zu vergelten.  Das ist nicht erst ein Kennzeichen unserer modernen materialistischen Welt. Der über 2000 Jahre alte Bibelvers zeigt: Es war schon immer so, dass Geld und Geschenke ersetzen sollen, was man zuvor vermasselt hat.
Doch Freunde, Partner, Kinder brauchen am Ende mehr als einen exklusiven Wein, eine teure Uhr, ein spitzenmäßiges Computerspiel.
Wie uns der offene Himmel den Morgentau schenkt, so kann ein Gebet um ein gutes Wort den Himmel öffnen. Die Bitte um Gottes guten Geist kann uns eine Idee zu einem hilfreichen Wort für einen anderen Menschen schenken.
Und noch mehr Wirkung hat es manchmal, wenn ein von Herzen kommendes Geschenk das nette Wort unterstützt. „Ein freundlicher Mensch gibt sie beide.“ Das ist herrlich - wie der Morgentau.

22. Juli 2018 - Die Kirchengemeinde bietet (L)

Die Kirchengemeinde bietet in den Sommerferien eine Freizeit für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren in Schweden an. Sie ist seit Februar ausgebucht.
Im Vorbereitungsteam gab es eine interessante Diskussion: Sollten wir auf der 12-tägigen Fahrt auf den Gebrauch von Handys verzichten, weil es diese Praxis in anderen Städten gibt? Denn in den letzten Jahren war immer stärker zu beobachten, dass die Teilnehmer, wenn es zwischen den Programmpunkten freie Zeit gab, sich bis zu 90 % mit ihren Handys beschäftigten, statt miteinander zu reden oder etwas gemeinsam zu unternehmen. Man spielte für sich oder chattete mit Freunden Zuhause. Dies ist nicht nur ein Phänomen bei Jugendlichen. Auch ich bekomme manchmal in meiner Familie gesagt, dass ich mein Handy zu oft in der Hand habe.
Für die Fahrt wurde kein Handy-Verzicht beschlossen. Aber wir werden in Schweden gemeinsam darüber nachdenken, wie ein sinnvoller Umgang aussieht und vielleicht auch ein oder zwei Tage eine Handy-Auszeit einlegen. Denn die Abhängigkeit von diesem technischen Instrument ist in inzwischen enorm. Das zeigt mir die Frage: Was würde passieren, wenn mal ein paar Tage keine Möglichkeit bestünde, dass Handy aufzuladen und es deshalb unbrauchbar wäre? Für die einen wäre es vollkommen unproblematisch, für die anderen dagegen eine Schreckensvorstellung. Worüber viele ältere Menschen den Kopf schütteln, weil sie noch die handylose Zeit kennen, wäre für viele jüngere eher ein Alptraum.
Dabei entwickelt sich durchaus auch eine kritische Haltung gegenüber dem Handykult unserer Tage. „Handys sind einfach nur peinlich. Man wird zum Sklaven der Kommunikation“, lässt Donna Leon den Sohn von Kommissar Brunetti in ihrem neuesten Roman erklären.
Dass Kommunikation zu unserem Leben gehört, ist keine Frage. Aber wenn nicht mehr wir die Kommunikation bestimmen, sondern sie uns, ist das ein Alarmzeichen. Muss ich immer und überall erreichbar sein? Muss ich dem anderen sofort signalisieren, dass ich seine Whats-App-Nachricht gelesen habe?
Mit dem Handy wird zwar Kommunikation hergestellt, aber eben häufig genug auch zerstört. Wenn ein Anruf oder eine Nachricht in ein intensives Gespräch, eine schöne Urlaubsstimmung oder ein Spiel platzt, wird plötzlich eine unsichtbare Person wichtiger als das sichtbare Gegenüber.
Außerdem führt die ständige Erreichbarkeit dazu, dass ich nie ganz da bin, wo ich gerade bin, z. B. in Schweden. Mit dem Handy tanze ich gleichzeitig auf vielen Hochzeiten und bewege mich an mehreren Orten zugleich. Dadurch wird aber der Bezug zu dem, was in meinem direkten Umfeld passiert, schwächer und das Leben verliert sich in Oberflächlichkeit. Deshalb ist von Zeit zu Zeit eine Handy-Auszeit wohltuend.

13. Mai 2018 - Bei Gratulationen (P)

Bei Gratulationen fehlen der gute Wunsch und der Gedanke an die Gesundheit selten: Hauptsache gesund! Wohlbefinden und ein Leben voller Kraft sind wichtig und wertvoll. Das Gesundheitswesen und eine ganze Gesundheitsindustrie sorgen sich um unseren Körper. Sobald ein Wehwehchen die Lebenslust bremst oder eine ernsthafte Krankheit uns flach legt, wird klar: Hauptsache Gesundheit! Plötzlich haben Geld und Gut einen anderen Stellenwert, sind der neue Computer oder die nächste Urlaubsreise zweitrangig.
Doch es gibt noch eine andere Sicht der Lage: Was helfen die besten Blutwerte und was nützt der präzise Herzschlag, wenn wir im Boot auf hoher See kentern und eiskalte Wasserwogen nach dem Leben greifen. Dann heißt es: Hauptsache gerettet! Dann sind Hautabschürfungen und selbst ein gebrochener Arm zu verschmerzen.
Das ist der Blickwinkel der Bibel. Dort wird erzählt, wie vier Freunde einen Gelähmten zu Jesus bringen und damit die Hoffnung verbinden: Der kann helfen. „Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ (Markus 2,5). Hauptsache gerettet! Jesus will der Arzt für unsere schlimmste Krankheit sein. Er will uns durch die Vergebung von unserer Schuld befreien, von dem, was uns von Gott und vom ewigen Leben trennt. Erfahrene Vergebung öffnet Wege zur Versöhnung, überwindet Feindschaft weckt und neue Freude. Schuld, die wir längere Zeit mit uns rumschleppen, kann dagegen auf den Magen schlagen und krank machen. Jesus hat damals den Gelähmten gerettet und etwas später auch noch geheilt. Ich wünsche allen Gesundheit, vor allem denen im Krankenbett. Und noch mehr: Jesus den Lebensretter für das Lebensboot.

18. März 2018 - Die Passionszeit biegt (L)

Die Passionszeit biegt auf die Zielgerade. Sie dauert noch knapp zwei Wochen bis Karfreitag. Für manche stand diese Zeit besonders im Zeichen des Fastens. Im Kern geht es aber darum, Jesus Christus auf seinem Weg bis in den Tod zu begleiten und sich mit ihm zu befassen. Fasten hat hierbei eine unterstützende Funktion.
Warum aber hat Jesus Christus diesen Weg eingeschlagen und beschäftigen sich Christen mit seinem Leiden und Sterben? Er sagt selbst dazu: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. (Matthäus 20,28)
Mit Menschensohn meint Jesus Christus sich selbst und er betont seine menschliche Seite. Er sieht den Sinn seines Lebens auf der Erde nicht darin, Karriere zu machen, Erfolg zu haben oder das Leben in vollen Zügen zu genießen, sondern er hat das Wohlergehen der Menschen im Blick. Er will nicht auf den Sockel gehoben werden, sondern den Menschen dienen und für sie da sein. Etwas anderes interessiert ihn nicht.
So versteht er auch die bevorstehende Kreuzigung am Karfreitag. Es ist für ihn unausweichlich, dass er sein Leben opfern und sterben muss. Nur so kann er eine Hilfe für uns Menschen sein und wirklich Gutes bewirken. Er lässt sein Leben los, nicht, weil er Spaß daran hat oder es zwangsläufig so kommen muss, sondern weil es in unserem Interesse ist. Sein Tod ist unser Vorteil. Das klingt verrückt.
Jesus Christus sieht das menschliche Leben zwischen Geburt und Sterben eingezwängt wie in einem Korsett. Durch die Geburt sind wir in die Welt gesetzt worden. Ob bewußt oder unbewußt schielen wir nun mit einem Auge immer auf den Tod, der uns irgendwann erwartet. Wir haben die Hoffnung, dass uns noch möglichst viel Zeit bleibt und bis dahin versuchen wir, das Möglichste aus dem Leben heraus zu holen. Der Trickreichtum kennt hier keine Grenzen.
Auch Jesus Christus sieht sich als Mensch diesem Korsett ausgeliefert. Aber er findet sich nicht ab und will es sprengen, weil das Leben für ihn mehr ist als die Spanne zwischen Geburt und Sterben. Er hat ständig von dem vollständigen Leben gesprochen, das Ostern aufblitzen wird und das er uns wünscht.
Deshalb versteht er das, was er tut, so, dass er sein Leben für uns Menschen opfert. Er fragt nicht, ob wir das wollen oder ob uns das gefällt. Er sieht es als Notwendigkeit an, um uns von der Echtheit seiner Botschaft zu überzeugen und die Tür zum ganzen Leben zu öffnen. Die Frage ist, ob wir den Wert dessen erkennen, was Jesus Christus getan hat. Wenn das Fasten die Konzentration darauf erhöht, ist es gut eingesetzt.

06. Januar 2018 - Müllabfuhr (P)

Müllabfuhr
Mit dem neuen Jahr gibt es auch einen neuen Plan für die Müllabfuhr. Regelmäßig kommt wieder das Müllauto. Bei jedem Wetter leert unsere Müllabfuhr die Tonnen. Das klappt zuverlässig im Wochen-Rhythmus. Danke den Menschen, die das organisieren und machen!
Schließlich sammelt sich in jedem Haushalt schnell eine Menge Zeug an, das wieder fort muss. Sonst wird es auf die Dauer eng im Haus und es fängt an zu stinken. Mitunter zeigt das Fernsehen, wie völlig vermüllte Wohnungen ausgeräumt werden. Spezialisten mit Schutzmasken kämpfen sich durch die Räume. Gruselig! Deshalb ist es gut, dass es die Müllabfuhr gibt und jeder in seiner Wohnung immer wieder Ordnung schafft. Und sonst im Leben?
Woche für Woche sammelt sich Lebensmüll an: Sorgen, Sünden und Situationen, die die Seele belasten. Verdrängen und Verschweigen führen in die Sackgasse, belasten Herz und Hirn, können krank machen. Die Bibel rät: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Johannes 1,8-9).
Gebet um Vergebung kann im wahrsten Sinne des Wortes „Müll“ entsorgen und Sorgen zur „Müllabfuhr“ bringen. Jesus nimmt sich unserer Schuld an. Auch ein seelsorgerliches Gespräch mit einem Menschen des Vertrauens kann helfen. Seelsorge führt zur Befreiung von Lasten und dem, was die Lebensfreude hemmt. Das Müllauto kommt regelmäßig. Manchmal ist die Tonne gar nicht randvoll, aber es gut, dass sie trotzdem ausgekippt wird. Auch die Müllhaufen unserer Seele sollten wir  nicht zu groß werden lassen.

19. November 2017 - Zum Volkstrauertag habe ich (L)*

Zum Volkstrauertag habe ich persönlich überhaupt keinen Bezug. Die staatlich beschlossene Erinnerungskultur irritiert mich vielmehr. Und ich kann die Stimmen verstehen, die fragen: Muss das sein? Was soll das? Lasst die Vergangenheit doch ruhen. Was bringt es, sich an die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror zu erinnern und ihrer zu gedenken?
Je mehr ich anfange, darüber nachzudenken, umso mehr entdecke ich aber, wie wichtig die Erinnerung ist. Am Volkstrauertag rücken die Opfer schrecklicher Ereignisse in der Vergangenheit ins Blickfeld. Und wer genau hinschaut, sieht außerdem, wozu ganz normale Menschen fähig sein und welchen Schrecken sie verbreiten können. Wer sich nicht erinnert, blendet die Gefahr aus, die auch heute unserer Leben bedroht. Nüchtern betrachtet kann diese Gefahr auch von uns selbst ausgehen.
Denn es fällt oft sehr leicht, mit dem Finger auf einen anderen Menschen zu zeigen, sich seinem Ärger Luft zu machen und aggressiv zu reagieren. Soziale Medien oder Medien überhaupt werden dazu gerne missbraucht.
Umso schwerer ist es dagegen, eine Hand auszustrecken oder sie jemand anderem sogar zu reichen, wenn etwas Negatives vorgefallen ist. Im politischen wie im persönlichen Leben, zwischen Staaten und zwischen einzelnen Menschen sind Attacken und Aus-einander-Setzungen an der Tagesordnung.
Lieber grenzt man sich voneinander ab oder geht gar getrennte Wege als sich zusammen-zu-setzen. Die Bereitschaft zum Konflikt ist nach meinem Eindruck insgesamt größer als der Wille zum friedlichen Miteinander. An das Anwachsen der Egoismuskultur muss ich angesichts des Volkstrauertags denken und frage mich, wie sich diese Entwicklung stoppen lässt.
Am morgigen Sonntag jährt sich zum 40. Mal ein hoffnungsvolles Beispiel. Damals hat ein Mann auf beeindruckende Weise gezeigt, wie es aussehen kann, wenn ein Mensch mehr Wert auf Frieden als auf Macht, mehr Wert auf Versöhnung als auf Recht haben legt. Nach Jahrzehnten des Krieges und des sich gegenseitig Belauerns machte sich Anwar as-Sadat, der ägyptische Präsident relativ plötzlich auf den Weg nach Israel, streckte dem israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin die Hand zur Versöhnung entgegen und sprach im israelischen Parlament. Ein Jahr später erhielten beide den Friedensnobelpreis und wieder ein Jahr später wurde ein Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel geschlossen.
Ich erinnere mich, dass mich dieses Verhalten als Jugendlicher tief beeindruckt hat. Deshalb macht es für mich Sinn, am Volkstrauertag nicht nur an die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror zu denken, sondern auch darüber nachzudenken, wie neue Opfer verhindert werden können und welchen persönlichen Beitrag ich dazu leisten kann.

* Diese Sonntagsgedanken wurden durch ein Versehen nicht in der Zeitung veröffentlicht.

27. August 2017 - Wir leben im Wechsel des Atems (P)

Wir leben im Wechsel des Atems, von Einatmen und Ausatmen. Unser Leben braucht den Wechsel von Anspannung und Entspannung. Alltage und Feiertage. Arbeit und Erholung. Gerade im Buch des Lebens, der Bibel, ist viel von diesem Rhythmus die Rede. Nach sechs Tagen Arbeit soll es einen Ruhetag geben. Das ist eine Grundordnung des gütigen Gottes, die er den Menschen schon bei der Schöpfung der Welt gegeben hat. Ein freier Tag in der Woche soll uns die Zeit zum Durchatmen schenken.
Wichtig besonders in unserer modernen Welt. Denn sie dreht immer mehr auf. Die Technik wird immer schneller und der Verkehr rasanter. Tempo ist angesagt.
Doch wir dürfen und sollen zwischendurch ausruhen und abschalten. Das ist ein Geschenk Gottes.  Wir sollen keine Maschinen im Dauerbetrieb von 24 Stunden an 7 Tagen sein. Biblische Texte und Gottesdienste können helfen, dass es gelingt, innerlich ruhig zu werden und aus der Stille heraus neu das Leben zu finden. Von Jesus wird uns erzählt: „Am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ (Markus 1,35). Manchmal hat Jesus sich auch bewusst nachts Zeit zum Gespräch mit Gott genommen.
Beim Beten Kraft schöpfen kann jeder Mensch. Im Gebet finden wir zu uns selbst und können innerlich durchatmen. Gebet ist sogar noch mehr, denn im Gebet können wir Gott begegnen. Er hat versprochen, unser Gebet zu hören. Kirchen und Kapellen sind für das Gespräch mit Gott besonders geeignete Orte, aber auch unser eigenes Wohnzimmer kann ein Ort des Gebets sein. Richten wir uns neu Zeiten der Stille ein und gönnen uns die Momente zum Durchatmen.

02. Juli 2017 - 500 Jahre Reformation (L)

500 Jahre Reformation sorgen dafür, dass Martin Luther ins öffentliche Interesse rückt und als Reformator gewürdigt und gefeiert wird. Seine die Gesellschaft verändernden und prägenden Leistungen werden ausgegraben.
Von ihm gingen tiefgreifende Reformen in der Kirche, im Schul- und Sozialwesen aus. Seine ins Deutsche übersetzte Bibel hat die Entwicklung der deutschen Sprache nachhaltig beeinflusst und die Alphabetisierung in Deutschland gefördert. So wirkt die Reformation bis heute nach. Aber worin bestand eigentlich der Auslöser? Was hat Luther motiviert?
Luther hat massiv unter dem gelitten, was ihm in der Kirche vermittelt wurde. Er hatte gelernt, dass er sich in seinem Leben keinen Fehler leisten durfte, weil ihm Gott dafür am Ende die Rechnung präsentieren würde. Dadurch war sein Leben von einer großen Versagensangst geprägt. Er tat alles um Fehler zu vermeiden und übte sich in Selbstjustiz, wenn etwas daneben ging. So stand er unter einem enormen Leistungsdruck, der sein Leben zu zerstören drohte.
Dazu hatte die Kirche damals nur zu sagen: Mit entsprechenden finanziellen Mitteln könne er sich freikaufen. Aber das war für Luther und viele andere keine befreiende und überzeugende Hilfe.
Gleichzeitig herrschte in Europa ein Klima der Ratlosigkeit und Suche. Man fragte zurück nach den Ursprüngen und dem woher. Die Antike stand hoch im Kurs. „Zurück zu den Wurzeln“ war ein Schlagwort.
Nicht nur Luther, aber auch er fing an, nach den Wurzeln des christlichen Glaubens zu fragen und deshalb intensiv die Bibel zu lesen. Er ging zurück zu den Quellen bzw. den Anfängen der Kirche. Was er dort entdeckte, fasste er in einem vierfachen „allein“ zusammen.
„Allein Jesus Christus“ bietet den Zugang zu Gott und ist der Dreh- und Angelpunkt für den Glauben. Er schafft durch seine Hingabe am Kreuz stellvertretend ein für alle Mal Rechtfertigung für die Menschen und damit Befreiung von der Versagensangst.
„Allein durch Gnade“, ohne jede eigene Leistung wird der Mensch von Gott akzeptiert und gerechtfertigt. Gott bejaht den Menschen, bevor der auch nur einen Finger gerührt hat, um etwas Gutes oder Schlechtes zu tun.
„Allein durch den Glauben“ erhält und erfährt der Mensch die durch Jesu Christi vermittelte und geschenkte Gnade und wirkt sich diese Annahme durch Gott positiv im Leben aus.
„Allein die Heilige Schrift“ ist die Quelle für diesen Glauben an Gott. Sie liefert den Maßstab für alles christliche Reden und Handeln, wenn sie von ihrer „Mitte“ Jesus Christus her gelesen wird.
Dies sind kurz zusammengefasst die Kerngedanken der Reformation. Sie wollen die evangelischen Kirchengemeinden in Dorsten ab dem 10. September mit einer „Expedition zur Freiheit“ genauer erkunden und danach fragen, wo sie auch heute noch hilfreich sind. Auch Sie sind dazu eingeladen.

09. April 2017 - Ostern kommt in Sicht (P)

Ostern kommt in Sicht. Palmsonntag ist der letzte Sonntag der Passionszeit bzw. Fastenzeit. In der kirchlichen Tradition erinnert der Tag daran, dass Jesus festlich in Jerusalem einzog und vom Volk feierlich empfangen wurde. Die Stadt war bereits voller Pilger aus dem halben Orient, denn das jüdische Passa-Fest stand bevor.
„Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ (Johannes 12,12–15).
Jesus aus Nazareth wird wie ein König begrüßt. Die Menschen sind begeistert, legen Palmzweige auf den Weg und sogar ihre Kleider. Heutzutage wird ein roter Teppich ausgerollt, wenn Präsidenten und Könige kommen. Nun zieht Jesus in Jerusalem ein. Doch anders als die Könige damals reitet er nicht auf einem prächtigen Schlachtross. Er sitzt bescheiden auf einem Esel, dem Tier der einfachen Leute. Es kommt kein Krieger in die Stadt, kein König, der das Volk für seine Machtansprüche opfert. Er opfert vielmehr am Kreuz sich selbst, um sein Volk zu erlösen, ja sogar die ganze Menschheit. Hier kommt der Heiland der Welt. Tage später wird er unschuldig hingerichtet werden. Mit seinem Tod bezahlt er für unsere Sünde und Schuld. Der König gibt sein Leben, damit wir als Königskinder, im Frieden Gottes, leben können.

12. Februar 2017 - Das Klima wird rauer (L)

Das Klima wird rauer. Immer öfter wird von einer Spaltung der Gesellschaft gesprochen, ob in den USA oder auch in Westeuropa und bei uns in Deutschland. Es macht den Eindruck, dass die Risse, die durch die Gesellschaften gehen, zunehmend breiter und tiefer werden. Es tun sich Gräben auf und bei Konflikten wird ohne Rücksicht auf Verluste mit immer härteren Bandagen gekämpft.
In solch einem Klima wird das Leben ungeheuer anstrengend und schwer. Menschen gönnen einander das Leben nicht mehr und machen es sich manches Mal sogar zur Hölle. Auseinandersetzungen aber erfordern soviel Kraft, dass die Freude am Leben zerstört wird und schließlich ganz verlorengeht.
Man lebt getreu dem Motto: „Alle denken an sich. Nur ich denke an mich.“ Ob es dem anderen gut geht, interessiert nicht. „Hauptsache mir geht es gut und ich bekomme, was ich will.“ Durch diese Einstellung aber werden Familien zerrissen, Nachbarschaften entzweien sich, Unternehmen drücken sich gegenseitig an die Wand, Gesellschaften spalten sich, werden Mauern gebaut und entstehen Kriege zwischen Staaten.
Das Fatale an dieser Entwicklung ist: Wer den anderen Menschen neben sich oder sein Gegenüber nicht Ernst nimmt oder achtet, wird am Ende selbst nicht Ernst genommen oder geachtet. Wer nur auf seinen eigenen Vorteil und seinen Erfolg schaut und sein eigenes Wohlbefinden vor Augen hat, der steht schlussendlich auf der Verliererseite, weil sich niemand für ihn und sein Wohlbefinden interessiert. Das Zusammenleben wird unmöglich.
Ein Unternehmen, das nur die Gewinnmaximierung im Kopf hat; eine Regierung, die nur an ihre Wiederwahl denkt; eine Partei, die nur auf ihr eigenes Ansehen und ihre Umfragewerte fokussiert ist; eine Mitarbeiterin, die nur auf ihre Karriere aus ist; ein Schüler, der sich nur um seine eigenen Noten kümmert – sie alle können nicht erwarten, wirklich ernst genommen zu werden und eine echte Bedeutung für andere zu haben, mit welchem Recht auch.
Jesus Christus hat als goldene Regel formuliert: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch“ (Matthäus 7, 12). Darin hat er die Kernbotschaft seiner Bibel gesehen.
In der Konsequenz bedeutet das: Wer den anderen Menschen ernst nimmt, wird selbst ernst genommen. Wer dem anderen etwas gönnt, dem wird auch gegönnt. Wer den anderen in seinem Leben unterstützt, der findet selbst Unterstützung. Wer dem anderen einen Freiraum zum Leben gewährt, der erhält auch selbst einen Freiraum zum Leben. Das gilt in der Familie, in der Nachbarschaft, in der Schule und im Beruf, gegenüber Fremden und zwischen Staaten.
Ausgrenzung und Egoismus tötet das eigene Leben, aber Zuwendung und Offenheit füreinander bereichert das Leben. Gegen den anderen zu sein, treibt in die Isolation, aber für ihn zu sein, erweist sich als Segen für alle. Deshalb macht es Sinn, die goldene Regel im persönlichen und gemeinsamen Leben zu beherzigen.

17. Juli 2016 - Den netten Gag mit der Telefonnummer Gottes (P)

Den netten Gag mit der Telefonnummer Gottes kennen sie vielleicht. Nummer 5015.
Gemeint ist Psalm 50, Vers 15. Da steht: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“ Manche ärgert vielleicht dieser Vergleich. Beten ist doch nicht wie telefonieren. Ich höre doch Gottes Stimme nicht mit meinen Ohren. Und wer sagt mir, dass da überhaupt jemand ist, der mich hört.
Liegt nicht über allem Beten eine quälende Ungewissheit? Deshalb lassen viele Menschen es auch ganz sein und versuchen es nur noch in höchster Not. Nach dem Motto: Zumindest schadet es nichts.
Ich kann es mir übrigens auch nicht vorstellen, wie Gott die vielen Millionen Gebete hören kann, die gleichzeitig in jeder Minute von unzähligen Menschen auf der Erde gesprochen werden.
Aber Gott hat uns durch Jesus nachdrücklich eingeladen zu beten: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Wir brauchen nicht in ein unendliches Schweigen hineinzurufen. Gott hat zuerst bei uns angerufen. Er will Kontakt. Er weiß, dass wir als Menschen am sinnvollsten leben können, wenn wir mit ihm im Gespräch sind. Er hat Aufträge und Ermutigungen für uns, Hilfe und Wegweisungen.
Vielleicht meinen manche von uns, dass sie es oft bei Gott haben klingeln lassen, und er ist nie ans Telefon gegangen. Aber eigentlich ist es genau andersherum. Seit Jesus in diese Welt gekommen ist, spricht Gott uns an und wartet darauf, dass wir ihm antworten. Unser erstes bewusstes Gebet ist die Antwort, die ein Gespräch in Gang bringen kann. Je regelmäßiger der Sprechkontakt dann wird, desto mehr Freude macht es. Und desto mehr Hilfe bringt es in unser Leben.

19. Juni 2016 - Viele Wege gibt es auf dieser Welt (L)

„Viele Wege gibt es auf dieser Welt, doch einen nur können wir gehn! Und die Frage die sich mir dadurch stellt ist, welchen Weg ich nehm.“ So singt es Thomas Eger in einem Lied. Vor dieser Frage stehen in diesen Tagen viele Menschen mit Blick auf ihre Urlaubsplanung. Zwei Entscheidungen sind auf jeden Fall zu treffen.
Erstens: Welches Ziel steure ich an? Jeder hat im Laufe der Zeit seine Kriterien entwickelt, je nachdem, worauf er wert legt: Sonne, Meer, Berge, Kultur, fremde Länder, eine vertraute Umgebung oder eine Kombination von mehreren Dingen. Wo soll es hingehen?
Zweitens: Auf welchem Weg kann ich dieses Ziel am besten erreichen? Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: bequem, sicher, interessant, einfach oder preiswert.
Welches ist nun unter den vielen Wegen der sinnvollste und vor allem der beste Weg, der den eigenen Kriterien am ehesten entspricht, damit man z.B. nicht plötzlich im Stau oder vor streikenden Piloten steht? Es lohnt sich, sich vorher zu informieren, Freunde zu fragen, Bewertungsportale zu studieren oder Nachrichten zu verfolgen.
Und doch gilt: Ob und vor allem wie jemand auf dem Weg, den er gewählt hat, ans Ziel kommt, weiß er erst, wenn er angekommen ist und nicht schon vorher oder unterwegs.
Diese Fragen und Erfahrungen gelten übrigens für alle Entscheidungen, die wir auf unserem Weg durchs Leben treffen. Hier kommt noch als zusätzliche Schwierigkeit hinzu, dass wir einen einmal eingeschlagenen Weg nicht wieder zurückgehen können. Wir müssen immer von dem Punkt aus weiter gehen, an dem wir uns gerade befinden. Und oft bleibt nicht viel Zeit, zu überlegen, wo wir weiter gehen, geschweige denn, den besten aus den vielen möglichen Wegen auszuwählen, die sich vor uns auftun.
David beschreibt in der Bibel in einem Lied, wie er sich bei seiner Wegfindung verhält. Er wendet sich an Gott und bittet ihn: „Weise mir deinen Weg, Herr! Ich möchte in Treue zu dir mein Leben führen. Richte mein Herz auf eines aus: deinem Namen in Ehrfurcht zu begegnen.“ (Psalm 86,11)
David traut Gott zu, dass er den vollen Überblick hat und die möglichen Wege Davids wie aus der Vogelperspektive vor sich sieht, einschließlich des besten Weges. Deshalb setzt er auf Gott als seinen Ratgeber und möchte sich seinen Lebensweg von Gott zeigen lassen. David geht davon aus, dass Gott ihn sicher ans Ziel seines Lebensweges bringen wird und dass dieses Ziel gut für ihn ist. Deshalb will er in Treue zu Gott leben und Entscheidungen treffen, die ihm Gott näher bringen. Er wünscht sich Gottes Einfluss, damit er auf dem Weg durch sein Leben, den besten Weg nehmen kann.
Thomas Eger setzt deshalb seine Gedanken so fort: „Soll ich den Weg gehen, der mir gefällt? Such ich einen, der mir recht bequem? Doch nicht was ich denke und wünsche zählt. Wie er führt will ich gehn.“

14. Februar 2016 - Am 12. September 2003 (P)

Die Lieder sprechen von der Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod. Sie strahlen eine tiefe Zufriedenheit und Freude auf das aus, was noch kommt.
Durch das Lied „Just as I am“ wird deutlich, dass man zu Gott mit seinen Sünden kommen kann, egal wie schlimm sie sind. Was Jesus am Kreuz von Golgatha getan hat, dass er sein Leben für die Sünden der Menschheit freiwillig opferte, reicht für alle Menschen aus. „Softly and tenderly - Jesus is calling“ fordert den Zuhörer auf, nicht länger damit zu zögern, Jesu Liebe persönlich anzunehmen.

17. Januar 2016 - Das neue Jahr (L)

Das neue Jahr steckt noch in den Kinderschuhen. Aber es hat begonnen, wie das alte geendet hat: mit Meldungen über Terror. Istanbul hat nahtlos an Paris angeknüpft. Terroraktionen lösen eine breite Diskussion in sozialen Netzwerken, Sondersendungen und Talkshows aus und bei vielen Menschen stellen sich Gefühle der Verängstigung und Verunsicherung ein.
Ich frage mich, ob die breite mediale Diskussion sein muss und wir uns nicht gerade dadurch erst die Verunsicherung einreden lassen? Es ist keine Frage, dass Ereignisse wie in Paris oder Istanbul schrecklich sind, jedes Terroropfer ein Opfer zuviel ist und Angehörige trauern.
Aber ich stelle bei mir fest: Der Terror beeinflusst mein Leben und mein Verhalten im Alltag in keinster Weise. Er beeindruckt mich nicht. Falle ich deswegen irgendwie aus dem Rahmen?
Ich sehe bei mir zwei Gründe:
Erstens möchte ich einen Vergleich bemühen: Jedes Jahr sterben im Straßenverkehr weltweit etwa 1,25 Mio. Menschen, davon mehr als 250.000 Fußgänger. Durch Terror sind im Jahr 2014 knapp 33.000 Menschen gestorben. Das war eine neue „Höchstmarke“. Die Wahrscheinlichkeit vom einem Auto überfahren zu werden, ist weltweit etwa achtmal höher als durch Terror zu sterben und in Europa mit weniger Terror und noch mehr Straßenverkehr sogar um ein vielfaches höher. Der Straßenverkehr ist mit weitem Abstand gefährlicher als der Terror.
Aber wenn ich das Haus verlasse, mache ich mir über die Gefahr im Straßenverkehr keine Gedanken. Ich schaue mich nicht jedes Mal ängstlich um, wenn ich irgendwo ein Auto kommen höre. Ich meide keine Kreuzungen oder Straßenüberquerungen. Ich gehe auch nicht lieber einmal weniger aus dem Haus, sondern unternehme im Gegenteil sogar sinnfreie Spaziergänge, die die Gefahr noch erhöhen.
Zweitens mache ich eine Erfahrung, die schon von Paulus in der Bibel festgehalten wurde. Er hat in seinem Leben viel Terror gegen Christen erlebt und man hat mehrfach versucht, ihn zu töten. Er hat in der Rückschau festgestellt: Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2.Timotheus 1,7). Sein Glaube an Gott hat ihm im Angesicht von Terror eine innere Stärke und Gelassenheit verliehen, die auch ich in meinem Glauben erlebe.
Ich habe deshalb kein Interesse daran, Terroristen dadurch zu hofieren, dass ich mir ihre Taten lang und breit erklären und analysieren lasse. Ihr Erfolg hängt schließlich nicht von der Anzahl der Opfer ab, sondern von der Größe der medialen Aufmerksamkeit, die sie mit ihren Taten erzielen. Eine einfache Nachricht reicht mir. Für mich ist vielmehr ein diskussionswürdiges Thema: Wie können auch sie mit dem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit infiziert werden, so dass sie nicht sich selbst und dem Leben anderer Schaden wollen, sondern das Leben lieben lernen?

09. August 2015 - Zunächst nur sporadisch (L)

Zunächst nur sporadisch nehmen seit den letzten Wochen immer mehr Flüchtlinge am Gottesdienst in der Johanneskirche teil. Zur Zeit kommt mehr als jeder zehnte Gottesdienstteilnehmer aus dem Ausland. Sie kommen aus Afghanistan, Indien, Iran, Syrien, Ghana und anderen Ländern Afrikas. Entweder sind sie als Christen nach Deutschland gekommen oder zwei sind in unserer Kirche auch getauft worden. Im letzten Herbst hat sich ein Kreis gebildet der sich wöchentlich trifft, um schlicht und einfach die Bibel zu lesen und sie kennen zu lernen, jeder in seiner Heimatsprache. Menschen aus der Gemeinde überlegen, wie sie die Neuankömmlinge begleiten und ihnen helfen können, indem sie ihnen einfach Zeit schenken und sie zu sich einladen, Fahrräder organisieren, bei der Wohnungssuche behilflich sind oder beim Erlernen der deutschen Sprache helfen. So mancher fühlt sich angesprochen und heraus gefordert.
Eine neue Welt tut sich auf, weil es in Teilen der Welt mehr als dunkel aussieht und Menschen es schaffen, immer mehr Orte dieser Erde in Lebenswüsten zu verwandeln, in denen kein halbwegs normales Leben möglich ist. Menschen verlassen ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen: Bürgerkrieg, Verfolgung, Terror, fehlende Lebensgrundlagen. Es gehört zu den traurigen Erscheinungen der Gegenwart, dass es nicht gelingt, alle Menschen an allen Orten mit dem Allernotwendigsten zum Leben zu versorgen. Deshalb muss man selbst bei den sogenannten „Wirtschaftsflüchtlingen“ genau hinschauen, ob es um ein „Sich bereichern“ geht oder schlicht und einfach ums Überleben.
Das Thema Fremde bzw. Ausländer ist uralt und hat schon in der Bibel einen hohen Stellenwert. Das Volk der Israeliten hat sehr früh eigene Erfahrungen mit dem Fremdsein gemacht und diese Erfahrungen waren nicht positiv. Es hat sie in einem Psalm zusammengefasst, d.&xnbsp;h. einem Lied, das schon früh zur Gottesdienstkultur der jüdischen Gemeinde gehörte. Es wurde regelmäßig gesungen und wird bis heute gelesen: „Der Herr macht die Blinden wieder sehend und richtet die Niedergeschlagenen auf. Er bietet den Ausländern Schutz und versorgt die Witwen und Waisen. Wer treu zu ihm steht, der erfährt seine Liebe, aber wer ihn verachtet, den führt er in die Irre.“ (Psalm 146, 8+9)
Gott weist uns auf einen bewussten und offenen Umgang mit Menschen hin, die nicht aus unserem Land stammen. Die Informationsveranstaltung zur Notaufnahmeeinrichtung in der St. Johanneskirche vor 14 Tagen hat mit gezeigt, dass wir in Dorsten auf einem guten Weg sind.

31. Mai 2015 - Wie wird es wohl im Himmel sein? (P)

Wie wird es wohl im Himmel sein?
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich herausgefunden, warum es in der Bibel wohl keine genauere Beschreibung davon gibt, wie es im Himmel aussehen wird. Der einfache Grund scheint zu sein: jedes Bild vom Himmel würde einen auf die Dauer zutiefst langweiligen Zustand schildern.
Das gilt nicht nur für die berühmten Wölkchen mit den Harfe spielenden Engeln. Wenn es beispielsweise für einen Fußballfan im Himmel so wäre, dass sein Verein jedes Jahr deutscher Meister würde, dann wäre spätestens der fünfhundertste Titel hintereinander nichts Interessantes mehr. Und wenn der Himmel wie ein endloser all-inklusive-Urlaub auf Mallorca wäre, wäre wohl nach ein paar hundert Jahren nur noch endlose Langeweile angesagt.
Die Bibel ist sehr zurückhaltend, was konkrete Beschreibungen des Himmels angeht. Sie sagt aber zumindest, dass der Himmel eine Welt des Friedens sein wird. In Offenbarung 21 heißt es über den Start von Gottes neuer Welt am Ende der Zeiten: “Gott wird alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein.“ Die Welt wird also von allem Bösen, Krieg, Hunger und Krankheit erlöst sein.
Und weiter heißt es vom Himmel: „Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein.“ Im Himmel werden alle, die sich von Jesus zur Gemeinschaft mit Gott einladen lassen, diesen Gott von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen.
Gott zwingt uns nicht dazu, die Ewigkeit mit ihm zu verbringen, aber er lädt alle Menschen zu sich ein, in seine unvorstellbar schöne neue Welt, die alles andere als langweilig sein wird.

01. Januar 2015 - Vor uns liegt das Jahr 2015 (L)

Vor uns liegt das Jahr 2015 wie ein weißes, unbeschriebenes Blatt Papier. Und die Hoffnung ist, dass es am Ende des Jahres schön gestaltet und gefüllt sein wird. Wie dies aussehen könnte, zeigt der Blick zurück auf das vergangene Jahr. Es ist dicht beschrieben, an manchen Stellen verziert, an anderen abgegriffen und verschmiert. Neben persönlichen Erlebnissen finden sich vor allem Kontakte und Begegnungen mit anderen Menschen auf ihm. Es gab manches schöne aber eben auch kräftezehrende Begegnungen: Ehestreit, Auseinandersetzung zwischen Eltern und Kindern oder mit Nachbarn, Spannung mit Kollegen, Rechtsstreitigkeit, Bürger-Behördenkonflikt und… . Das Zwischenmenschliche bietet Raum für sehr belastende Erinnerungen. Schön wäre es, wenn das Jahr 2015 davon frei wäre und sich nur positiv entwickeln würde.
Die christlichen Kirchen haben für das Jahr ein gemeinsames Motto gewählt, das hier einen Weg weist. Es stammt aus dem Brief, den der Christ Paulus vor fast 2000 Jahre an die Christen in Rom geschrieben hat: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Römer 15,7). Paulus fordert zur gegenseitigen Akzeptanz und zur Toleranz auf.
Toleranz einfach zu fordern, ist aber zum Scheitern verurteilt. Ich beobachte häufiger, wie intolerant gerade die auftreten, die Toleranz am lautesten einfordern. Denn Toleranz bedeutet ursprünglich „erdulden, ertragen“. Das ist unter Umständen schmerzhaft und leidvoll. Und weil das so ist, ist es leicht, Toleranz zu fordern, aber schwer, sie selbst zu leben, denn niemand leidet gerne freiwillig.
Deshalb ist es hilfreich, dass Paulus den Ausgangspunkt für seine Aufforderung in der Annahme und Akzeptanz durch Christus sieht. Er ging mit gutem Beispiel voran und unterschiedslos auf alle Menschen zu. Auf heute übertragen heißt das: Er geht auf Christen genauso zu wie auf Muslime, auf ökologisch Interessierte wie auf Wirtschaftsorientierte, auf Wohnungslose wie auf Gutsituierte, auf Veganer wie auf Fleischesser und auf Freunde wie auf Feinde. Seine Grundhaltung gegenüber jedem Menschen als Person war positiv, selbst wenn er bestimmte Verhaltensweisen ablehnte. Allerdings waren die Reaktionen gegenüber seiner Person nicht immer positiv.
Sichtbar und erlebbar wird die Annahme durch Christus in der Feier des Abendmahls. Im Kreis derer, die sich im Gottesdienst am Altar versammeln, ist jeder willkommen: ob arm oder reich, dunkel oder hell, jung oder alt, erfolgreich oder gescheitert, schuldig geworden oder durch andere verletzt. Aus dieser Erfahrung des Angenommenseins erwächst immer wieder neu die Kraft für einen guten Umgang miteinander.
Wenn wir in unserer Stadt das unbeschriebene Blatt im Jahr 2015 auf gute Weise füllen wollen, brauchen wir eine Kultur der wechselseitigen Annahme und des positiven Umgangs miteinander. Jesus Christus ermutigt uns dazu und zeigt uns den Weg dahin auf.

Adventskalender to go

Ab dem 1. Dezember bieten Denise Bongers, Wolfgang Hübner und Karl-Erich Lutterbeck täglich einen Impuls an.

Hier geht es zur Playlist aller veröffentlichten Impulse.

Weihnachten 2021

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Weihnachten 2020

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