Zweimal ja und Gottes Segen - das ist die kirchliche Trauung. Viele Paare entscheiden sich ganz bewusst für diese Form, weil sie ihr gemeinsames Leben feiern und um gute Begleitung bitten wollen.
Wer heiratet, sagt zunächst vor dem Standesamt ja. Damit wird die Ehe rechtlich vor dem Staat geschlossen.
Eine kirchliche Heirat ist mehr: Zwei Menschen sagen auch vor Gott, dass sie sich füreinander entschieden haben und immer wieder neu für ihre Liebe sorgen wollen. Zugleich bekommen die beiden etwas für ihren gemeinsamen Weg: Gottes Segen und die Unterstützung der Gemeinde. Denn auch zu zweit ist es gut zu wissen, dass wir von etwas Größerem getragen sind. Schön, wenn Sie sich trauen!
Wie Ihr Traugottesdienst ablaufen soll - auch ganz praktische Fragen, etwa welcher Treuspruch für Sie in Frage kommt oder welche Musik gespielt werden soll -, können Sie mit dem Pastor oder der Pastorin in Ihrer Gemeinde besprechen.
Nach evangelischem Verständnis gehört zur Eheschließung die kirchliche Trauung, bei der Gottes Wort über die Lebensgemeinschaft für Frau und Mann verkündigt wird. Das Brautpaar verspricht sich vor Gott und der Gemeinde lebenslange gegenseitige Achtung, Fürsorge und Treue. Die Gemeinde erbittet für die Eheleute Gottes Beistand und Segen.
Es bestehen keine gravierenden seelsorgerlichen Bedenken gegen das Zustandekommen der Ehe und den Umgang der Ehepartner miteinander. Diese können z.B. darin begründet sein, dass das Paar rechtliche Vereinbarungen getroffen hat, die dem christlichen Eheverständnis widersprechen (Einschränkungen der Fürsorgepflicht, o.ä.).
Die standesamtliche Eheschließung des Paares ist in Deutschland vor der Trauung nachweislich vollzogen.
Nach der Kirchenordnung besteht die Wahlfreiheit des Pastors/der Pastorin für alle Amtshandlungen. Diese Wahlfreiheit impliziert auch die Wahlfreiheit der Kirche. Allerdings muss der Kirchenvorstand der gewählten Kirche einer sogenannten "auswärtigen" Trauung nicht in jedem Falle zustimmen.
Ökumenisch können Brautpaare heiraten, die unterschiedlichen Kirchen angehören. Weder die evangelische noch die katholische Kirche verlangen heute noch den Konfessionswechsel eines der Ehepartner. Eine ökumenische Trauung ist formal entweder eine evangelische Trauung mit katholischem Beistand, oder eine katholische Trauung mit evangelischem Beistand. Die Trauung muss also kirchenrechtlich bei einer der Konfessionen geschlossen werden. In der Regel ist das dann die Konfession, in deren Kirche die Trauung stattfindet. Die Trauung folgt in der Regel dem Gottesdienstablauf der Konfession, in deren Kirche die Trauung stattfindet. Die Trauung kann von einem oder von beiden Pastoren der Ehepartner geleitet werden. In den Vorbereitungen zur Trauung muss das Brautpaar mit beiden Pastoren sprechen, und die Pastoren sollten der ökumenischen Trauung zustimmen. Sollte die Trauung in einer evangelischen Kirche unter der Hauptverantwortung des evangelischen Geistlichen stattfinden, braucht der katholische Partner eine schriftliche Erlaubnis seines Pfarramtes (den Dispens). Sonst darf nur der katholische Geistliche die Trauung vollziehen.
Wenn ihr Partner einer Glaubensgemeinschaft angehört mit der Ihre Kirche zusammenarbeitet, ist dies nach Absprache mit ihrem Pastor möglich.
Eine kirchliche Handlung anlässlich einer Eheschließung ist grundsätzlich möglich, wenn ein Ehepartner nicht der Kirche angehört und wenn
Die evangelische Kirche sieht für Paare mit einem christlichen und einem nichtchristlichen Partner den sogenannten "Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung" vor. Der größte Unterschied zur kirchlichen Trauung ist das Fehlen der Traufragen. Gebete und Segnung können nach Absprache mit Ihrem Pastor Ihrer Situation entsprechend angepasst werden. In seelsorgerlich begründeten Fällen kann ein Pastor auch eine kirchliche Trauung zulassen. Trauungen mit Partnern einer Glaubensgemeinschaft die dem christlichen Ehepartner das Ausüben seines Glaubens verwehrt, oder deren Inhalte gegen Grundsätze einer christlichen Ehe verstoßen, werden in der Regel abgelehnt.
Und wir freuen uns, dass sie ihre Ehe vor Gott beginnen wollen. Deshalb möchten wir, dass ihre Trauung richtig gut gelingt.
Viel Freude und gute Gedanken bei der Vorbereitung!
Der Ablauf für Ihren Traugottesdienst wird im Vorgespräch mit dem Pastor / der Pastorin festgelegt. Folgendes Beispiel dient zur Orientierung:
In der Regel hat jede Kirche einen geringen Blumenschmuck. Sollten Sie weiteren Blumenschmuck wünschen, müssen Sie ihn selbst besorgen. Sie können eine Gärtnerei beauftragen oder selbst schmücken. Sprechen Sie den Blumen- und Kirchenschmuck beim Traugespräch an.
Jeder Traugottesdienst ist ein öffentlicher Gottesdienst, der in der Regel in der Kirche gefeiert wird. In begründeten Ausnahmefällen sind allerdings Alternativen möglich. Sprechen sie im konkreten Einzelfall ihren Pastor/in auf diese Frage an.
Nach kirchlichem Verständnis wird eine Ehe auf Dauer geschlossen. Formulierungen, die eine zeitliche Begrenzung ausdrücken oder von einer Beliebigkeit sprechen, sind unpassend. Wenn Sie die Formulierung "bis dass der Tod euch scheidet" unpassend finden, fragen Sie bei Ihrem Pastor/in nach. Manche haben alternative Texte für das Trauversprechen.
Trauzeugen haben bei der kirchlichen Trauung keine Funktion. Trotzdem freuen wir uns, wenn Menschen, die dem Paar nahe stehen, an der Trauung teilnehmen, vielleicht sogar eine Lesung o.ä. übernehmen.
In der Regel wird ein Vers aus der Bibel gewählt. Liedstrophen aus kirchlichen Gesangbüchern sind ebenfalls möglich. Literarische Texte sollten Sie mit Ihrem Pastor/in absprechen. Manche Pastor/innen lassen solche Texte zu. Bitte haben Sie aber Verständnis, wenn Ihr Text abgelehnt wird.
Meistens ist ein Organist oder eine Organistin von der örtlichen Gemeinde zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste anwesend. In den meisten Fällen wird er oder sie von Ihnen bezahlt. Sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem Pastor/in. Sie können auch selbst nach Musikern suchen. Das können Instrumentalisten oder Sänger sein. Vielleicht gibt es ja eine Musikgruppe in Ihrem Bekanntenkreis, die die Gestaltung oder Elemente übernehmen möchte.
In der Regel sprechen sie die Lieder und musikalischen Wünsche mit ihrem Pastor/in ab. Dabei können sie selbstverständlich auch "weltliche" Lieder wählen. Sie sollten diesen Wunsch mit Pastor/in und Organisten abklären, und auch dabei respektieren, wenn es in Ihrer Gemeinde Vorbehalte gegen bestimmte Wünsche gibt.
Im Traugespräch werden auch die Lieder und die Musik für den Traugottesdienst besprochen. Die nachfolgen Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG) können eine Anregung sein.
Das Brautpaar kann das Versprechen auch in einer gegenseitigen oder gemeinsamen Erklärung vor der Gemeinde geben
Liebe - unter den Kräften, die das Menschenherz wecken, erfüllen und begeistern, ist sie die mächtigste. Unter den Geheimnissen, die ihm seine Not schaffen, seine Trauer, seine abgründige Sehnsucht, ist sie die tiefste. Liebe ist eine Quelle, aus der das Leben kommt. Sie öffnet die Quellen lebendiger Kräfte. Aber die Liebe ist eine Kunst, und Zärtlichkeit will gelernt sein.
Jörg Zink
Barmherziger Gott,
wir sind darauf angewiesen, dass wir uns verstehen. Wir brauchen Vertrauen, wenn wir miteinander leben und einander gerecht werden wollen. Darum fragen wir nach Dir, nach dem Wort, das uns zur Wahrheit hilft. Wir suchen Worte, die nicht täuschen. Hoffnung, die sich bewährt, Liebe, die glaubhaft ist. Amen.
Hochzeitsjubiläen sind Feste, die an den Hochzeitstag erinnern sollen. Sie bieten die Gelegenheit, sich zu besinnen und freudig an das Fest anzuknüpfen. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Traditionen und Bräuche entwickelt. Die Silberhochzeit und Goldene Hochzeit sind vielen ein Begriff. Es gibt aber auch andere Gelegenheiten, sich an den Hochzeitstag zu erinnern. Es muss nicht immer ein größeres Jubiläum sein. Die Symbolik der aufgeführten Jubiläen wird durch die Dauer der Ehe und durch die mitgebrachten Geschenke bestimmt.
Ein Hochzeitsjubiläum kann auch mit einem Gottesdienst gefeiert werden. Sprechen Sie ihren Pastor/in an.
Man schenkt Praktisches, also etwa baumwollenes Tuch.
Die Ehe scheint Bestand zu haben. Man schenkt Beständiges, also etwa Holzgeschnitztes.
Die Ehe sollte von Zeit zu Zeit wieder aufpoliert werden. Geschenke, die dies ebenso brauchen, gibt es ja zahlreich, über Zinn hinaus.
Die Ehe scheint so beständig zu sein, daß sie Patina (Altersschmuck) anzusetzen verspricht. Man schenkt Kupferpfennige als Unterpfand des Glücks.
Die Ehe hat ihren alltäglichen und nutzbringenden Weg gefunden. Beliebtes Geschenk sind Kuchenformen auch Kuchenblech genannt.
Die Ehe, jetzt ruhig und rund, kann sich über die Rosen wieder der Martern des 1. Hochzeitstages erinnern. Es ist schon ein Fest mit Gästen, die den Eheleuten wichtig sind. Und was kann man guten Freunden nicht alles schenken.
Die Ehe soll grün und würzig bleiben. Das, was zu diesem Tag an Schmackhaftem verzehrt wird, bringen die Gäste mit.
Die Ehe soll in den Beziehungen zwischen Mann und Frau durchsichtig und klar sein. Als Geschenk bieten sich Gläser und Kristall an, denn einiges davon mag in der Ehe bereits in Scherben gegangen sein.
Fest, glänzend und zugleich empfindlich ist die Ehe geworden. Neues Geschirr kann eingeweiht werden.
Die Ehe, die nun ein viertel Jahrhundert dauert, hat ihren bleibenden Wert unter Beweis gestellt. Das Fest vereint die Verwandten, das Jubelpaar trägt Silberkranz und Silbersträußchen.
Die Ehejahre reihen sich aneinander wie die Perlen einer Kette. Es ist Gelegenheit, der Ehefrau eine neue Perlenkette zu schenken.
Wie gute Leinwand hat sich die Ehe als unzerreißbar erwiesen. Manches ist allerdings aufgebraucht; der Wäscheschrank muß neu aufgefüllt werden.
Die Ehe und da Glück waren dauerhaft. Als Geschenk ist alles das geeignet, was mit Erinnerungen zu tun hat. Ein ruhiges Fest der Erinnerungen kann gefeiert werden.
Das Fest der Liebe hält und trägt immer noch. Der Ehering bekommt mit dem Rubin den Edelstein der Liebe und des Feuers.
Wie Gold hat die Ehe allem standgehalten und sich als fest und kostbar erwiesen. Manche Ehepaare wechseln neue Ringe.
Nichts kann die Ehe mehr angreifen, sie ist unzerstörbar geworden.
Dies wird bei den folgenden Jubiläen noch verstärkt ausgedrückt:
1. Korinther 16, 14